5 DIY-Reparatur-Tipps für deine Wintersportausrüstung

SarahS

Die Skisaison beginnt und du stehst im Keller um deine geliebten Skier wieder Einsatzbereit zu machen und alles für eine perfekte Skisaison vorzubereiten. Doch dann die ernüchternde Feststellung: Ein Riss in deiner Lieblingsskihose, eine tiefe Kerbe im Belag deiner Skier oder kaputt gescheuerte Handschuhe. So schlimm hattest du es nicht in Erinnerung. Oftmals passieren solche Dinge auch mitten im Skiurlaub. Eine Schnalle deiner Skischuhe verabschiedet sich oder du hast nach einem Sturz ein Loch in deiner Skikleidung. Lass dir davon aber nicht die Laune verderben. Viele dieser Probleme sind leicht selbst zu beheben oder zumindest provisorisch für den Rest deines Skiurlaubs zu reparieren. Mit den folgenden DIY-Reparatur- und Verwendungstipps kannst du deinen Urlaub unbeschwert fortsetzen oder zumindest sicher vom Berg kommen.

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1. Alles wasserdicht mit SeamGrip

SeamGrip ist ein wahres Wundermittel. Besonders im Outdoorbereich ist der Kleb- und Dichtstoff aus Polyurethan (PU) äußerst beliebt. SeamGrip ist perfekt zum Reparieren von kleinen Rissen (und größeren Löchern) in Outdoor-Kleidung. Die Anwendung ist einfach: ein paar Tropfen SeamGrip zum Abdichten des Lochs und fertig, das Loch ist repariert. Undichte Bekleidungsnähte? Trage ein paar Tropfen SeamGrip auf und die Naht ist versiegelt! Hast du ein Loch in deinen Winterstiefeln? Einfach mit etwas SeamGrip füllen statt wegwerfen. SeamGrip kann aber noch viel mehr als das. Du kannst damit zum Beispiel auch verhindern, dass deine Skibrille vom Skihelm rutscht: ein paar Streifen SeamGrip an der Innenseite des Brillenbandes sorgen für genügend Halt, sodass nichts mehr verrutscht. Das gleiche kannst du auch an der innen an der Unterseite deiner Skihose tun, wenn sie zu leicht über deine Skischuhe hochrutscht.

Tipps zur Verwendung von SeamGrip

Verwende SeamGrip vorzugsweise auf der Innenseite deiner Kleidung. Es ist kälte- und hitzebeständig, verfärbt sich aber mit der Zeit leicht. Kaufen SeamGrip in kleinen Tuben (5 ml). Wenn du es längere Zeit nicht verwendest, trocknet eine angebrochene Tube leicht ein.

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2. Die altmodische Reparatur mit Nadel und Faden

Wenn die Löcher doch zu groß sind, um SeamGrip zu verwenden oder sich an Stellen befinden, auf die viel Kraft ausgeübt wird, solltest du bei der Reparatur auf Nadel und Faden zurückgreifen. Eine Rolle mit starkem Garn und eine Nadel sind also eine willkommene Hilfe, um Löcher in jedem Kleidungsstück schnell und effizient zu flicken und sollte auch auf deiner Packliste für den Skiurlaub stehen. Bringe dir selbst ein paar Stiche bei, es ist nicht so schwierig wie es scheint! Wenn das Loch wirklich groß ist, nähe am besten ein Stück Stoff dahinter, damit es nicht wieder aufreißt. Um die frisch genähte Stelle wieder wasserdicht zu bekommen, kannst du sie mit etwas SeamGrip versiegeln.

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Während Nadel und Faden für schnelle Reparaturen im Urlaub ideal sind, kommst du bei größeren Reparaturen nicht um den Einsatz einer Nähmaschine herum. Das erfordert jedoch etwas mehr Knowhow. Wenn du selbst Hand anlegen willst: Es eröffnet dir eine Vielzahl an Möglichkeiten, was du damit alles selbst reparieren kannst. Für robuste Outdoor-Bekleidung benötigen du allerdings meist eine robuste und leistungsstärkere (und damit auch teurere) Nähmaschine. Wenn du dich dem nicht gewachsen fühlen, kannst du die meisten Kleidungsstücke auch einfach in Nähereien professionell und kostengünstig reparieren lassen. Immer mehr Outdoor-Geschäfte bieten einen eigenen Reparaturservice oder auch interessante Workshops an, bei denen du deiner geliebten Wintersportkleidung relativ günstig ein neues Leben schenken kannst. Bekleidungsmarken wie Patagonia und Bergans of Norway veranstalten außerdem mobile Reparaturtage und unterstützen mit Worn Wear (Patagonia) einen Nachhaltigen Umgang mit Outdoorbekleidung.

Tipp: Wintersportbekleidung selbst reparieren

Spare nicht an gutem, qualitativem Garn und Nadeln. Es macht die Arbeit so viel einfacher. Gehe in ein Nähgeschäft und lasse dich beraten. Verwende möglichst kleine Stiche für zusätzliche Stabilität und Widerstandsfähigkeit.

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3. Sofort-Reparaturen mit Gore-Tex Pflaster

Die Marke McNett, die auch den oben erwähnten SeamGrip herstellt, bringt auch Gore-Tex Reparaturflicken auf den Markt. Diese Flicken sind eine längerfristige Lösung für praktisch alle Marken von wasserdichter Kleidung, nicht nur für die Gore-Tex-Versionen. Egal ob Fäustlinge, Daunenjacken, Schlafsäcke, wasserdichte Hosen und Jacken, alles kann damit wieder geflickt werden. Der Stoff ist absolut wasserdicht, haftet erstaunlich gut, sogar in der Waschmaschine! Die Handhabung könnte nicht einfacher sein: In wenigen Sekunden hast du ein Loch oder einen Riss repariert! Der einzige Nachteil ist, dass die Aufkleber fast nur in schwarz erhältlich sind.

Tipp: Gore-Tex-Pflaster verwenden

Diese Aufkleber lassen sich leicht zuschneiden, wenn die vorgeschnittenen Aufkleber zu groß sind. Schneide am besten eine runde oder ovale Form aus - zumindest ohne Ecken -, damit der Flicken besser an der zu reparierenden Stelle haftet.

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If you can´t duck it…

Wie die Amerikaner sagen: “If you can’t duck it, then fck it”. Wenn du keine Rolle gutes Klebeband (Gewebeband; Panzertape) zu Hause haben, schicken wir dich sofort in den Baumarkt, um eine Rolle (einer guten Marke) zu besorgen! Klebeband ist das Allheilmittel im Wintersport. Es ist wasserdicht, klebt gut bei Kälte und ist sehr flexibel. Ideal zum Reparieren von Kleidung während der Fahrt. Die meisten solcher Gewebebänder sind semi-permanent. Das heißt, wenn dich ein Klebestreifen auf deiner Kleidung nicht stört, kannst du das Klebeband jahrelang dranlassen! Aber Klebeband kann viel mehr als das. Mit diesem widerstandsfähigen Tape kannst du auch gebrochene Skischuhe und Snowboardbindungen reparieren, so dass du auch den restlichen Skiurlaub deine Abfahrten genießen kannst. Aber auch in der Ersten Hilfe kann die Klebebandrolle nützlich sein, beispielsweise um zu schienen (nicht auf offene Wunden!) oder um z. B. eine Rettungsdecke zu fixieren.

Tipp: Mit einer Rolle Klebeband auf die Piste?

Natürlich willst du nicht ständig mit einer Rolle Klebeband in deiner Jackentasche herumlaufen. Deshalb kannst du gut eineinhalb Meter Klebeband um bspw. deinen Skistock oder das Highback deiner Snowboardbindung kleben. Das stört nicht weiter und reicht in der Regel auch für kompliziertere Reparaturen völlig aus. Alternativ kannst du auch etwas Klebeband auf einen Bleistift wickeln und es platzsparend im Rucksack verstauen. So bist du unterwegs immer bereit, der rettende Engel zu sein.

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Reparatur Kerze

Kleine Schäden im Belag deiner Skier oder deines Snowboards müssen nicht sofort repariert werden. Das kann bis zum nächsten Service warten. Wenn der Schaden aber so ist, dass du der Kern des Skis oder des Boards sichtbar ist, ist das eine andere Geschichte. Solche Schäden solltest du möglichst schnell reparieren (oder reparieren lassen), denn sonst geht auch Skikern kaputt und dann sind die Skier ein Totalschaden. Für die Reparatur solcher Kratzer und Schäden im Belag gibt es spezielle Reparaturkerzen (bspw. repair candles von Toko oder FX-Strips von Holmenkol) auf dem Markt. Diese harten PE-Sticks bestehen aus dem gleichen Polyethylen-Material, aus dem auch der Belag besteht. Die Anwendung ist ganz einfach. Reinige den Schaden/Kratzer so gut wie möglich, um Wachsreste zu entfernen und lass deine Skier vor allem gut trocknen, bevor du mit der Reparatur beginnst. Zünde dann die Reparaturkerze mit einem Feuerzeug an. Lass das Material der Kerze in die Kerbe tropfen und fülle so das Loch vollständig auf. Mit einem Metallspachtel alles gut andrücken und im Anschluss etwa zehn Minuten abkühlen lassen. Danach kannst du das Überschüssige Füllmaterial abfeilen/wegbürsten. Das Wichtigste ist, dass der Kern des Skis nicht mehr sichtbar ist und dass er vor Wasser geschützt ist, um eine Delamination zu verhindern. Wenn die Füllung vollständig ausgehärtet ist, kann es wieder auf die Piste gehen!

Tipp: Reparaturkerze verwenden

Es werden transparente und schwarze PE-Sticks verkauft. Trotz Versprechungen der Hersteller verfärben sich die transparenten Varianten nach dem anschmelzen mit dem Feuerzeug oft leicht gelblich. Die schwarzen Sticks besser sind in dieser Hinsicht also die bessere Wahl. Kurzum: Eine schwarze Reparaturkerze ist in vielen Fällen die sinnvollste Wahl und sollte stets mit im Gepäck für deinen Skiurlaub sein!

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Kabelbinder und Ski Strap

Die letzten MacGyver-ähnliche Gegenstände in deiner Urlaubs-Werkzeugkiste sind Kabelbinder und Ski Straps. Einst waren diese Kabelbinder teure Artikel, aber seit das Patent abgelaufen ist, liegt der Preis im niedrigen Cent-Bereich. Sei also nicht zu sparsam und besorge mindestens eine Hand voll stabile Kabelbinder. Damit kannst du praktisch alles reparieren, von kaputten Skischuhen mit widerspenstigen Schnallen bis hin zu Snowboardbindungen, die Probleme machen. Natürlich ist das nur eine Kurzfristige Lösung, verschafft aber schnelle Abhilfe unterwegs. Der Ski Strap von Black Diamond oder Stoic ist zwar nicht ganz so handlich, dafür sind die preiswerten Riemen aber universell einsetzbar. Das elastische Band mit Schnalle hält nicht nur ein Paar Skier beim Transport zusammen, sondern ist auch ideal zum Reparieren oder Festbinden von allerlei Dingen. Für Freerider und Tourenskifahrer ist es durchaus ein unverzichtbarer Gegenstand, der einen Tag (oder die sichere Rückkehr) retten kann.

Tipp: Verwendung von Kabelbindern oder Ski Strap

Ist der Griff deines Hosen-, Jacken-, Belüftungs- oder Rucksack-Reißverschlusses abgebrochen, aber der Reißverschluss funktioniert ansonsten gut? Fädle einfach einen Kabelbinder durch die Öse des Reißverschlusses und schließe ihn zu einer kleinen Lasche, die du zum Öffnen und Schließen des Reißverschlusses verwenden kannst.

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SarahS
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