Wetter der Woche: Schneefall kommt, aber ab welcher Höhe?

SarahS am 02 Januar 2023

Jungfrau Region (CH): Föhnartige Bedinungen
Jungfrau Region (CH): Föhnartige Bedinungen

Vorerst heißt es, noch eine weitere Woche mit mildem und ruhigem Wetter, aber danach stehen die Zeichen gut, für eine ordentliche Ladung Schnee. Die große Frage ist nur: In welcher Höhe und wo genau? Leider können wir im Moment nur letztere Frage beantworten.

Ziemlich ruhig und mild

Die zweite Woche der Weihnachtsferien ist der ersten Woche ziemlich ähnlich. Die Sonne kommt regelmäßig heraus, es ist mild und die Bedingungen sind nicht allzu schlecht. Nach der Temperaturexplosion von vorgestern und gestern (fast 19 Grad in Bad Ragaz am Neujahrstag) bekommt vor allem Österreich einen weiteren warmen Tag. Auf 2000 Metern Höhe hat es immer noch +5 bis +8 Grad bei viel Sonnenschein. In den Westalpen ist es stärker bewölkt und heute Nachmittag fällt leichter Regen, ab 1.800 Metern auch Schnee. Diese Zone zieht über Nacht in die Schweiz und erreicht morgen früh in abgeschwächter Form den Rest der Alpen. Es wird weniger Niederschlag fallen, dafür jedoch viel bewölkter sein.

Ab Mittwoch wird es in den französischen und italienischen Alpen wieder recht sonnig und trocken sein, und dieses ruhige Wetter wird bis Samstag anhalten. Vor allem in Österreich und der Schweiz ist der Himmel am Donnerstag stärker bewölkt, wobei auch etwas Regen fallen kann. Es ist immer noch mild, und Schnee fällt erst ab 1800-2000 Metern.

Die Karten werden neu gemischt

Hat dieses langweilige, unproduktive Winterwetter nun ein Ende? Ich wage zu behaupten, dass dies zumindest vorübergehend ein klares “Ja” ist. Ab Sonntag muss es dann soweit sein. Der Hochdruck zieht sich schließlich etwas aus Südeuropa zurück, so dass die Alpen für aktive ozeanische Tiefdruckgebiete viel leichter zu erreichen sind. Am Sonntag sind die ersten Niederschläge in den französischen Alpen zu erwarten, und in den folgenden Tagen werden weitere (aktive) Fronten die Alpen erreichen. Der Schwerpunkt liegt auf den französischen und Schweizer Alpen, wo einige Dutzend Zentimeter Schnee fallen könnten.

Das europäische Modell zeigt anfang nächster Woche temporär viel Schnee für die Südalpen
Das europäische Modell zeigt anfang nächster Woche temporär viel Schnee für die Südalpen

Was Österreich und Italien betrifft, bin ich sehr vorsichtig. In den letzten Tagen kamen Berechnungen vorbei, die einen starken Nordstau versprachen (der viel Schnee in Österreich garantiert). Heute Morgen zeichnet das europäische Wettermodell tatsächlich eine Störung über Norditalien ein, und vom Nordstau ist wenig übrig geblieben. Der Grund dafür ist, dass bei Störungen aus dem Westen eine kleine Winddrehung sofort zu einer völlig anderen Strömung führt (Niederschlag auf der Nordseite oder nur auf der Südseite der Alpen). Dies hat also erhebliche Auswirkungen auf die Vorhersage, und da dies erst Berechnungen für in einer Woche sind, kann ich noch keine genaue Vorhersage treffen. Im Moment gehe ich nur für die Westalpen von viel Schnee aus.

Geniales Wetter in den Dolomiten gestern, im Tal hing aber doch etwas Nebel (Foto: Berny Bisselink)
Geniales Wetter in den Dolomiten gestern, im Tal hing aber doch etwas Nebel (Foto: Berny Bisselink)

Schneegrenze unsicher!

Aber dann bleibt noch die große Frage über die Schneegrenze. Die Niederschläge werden von einem Kampf zwischen milderer und kälterer Luft begleitet. Abhängig von der gleichen leichten Winddrehung, könnte die Schneefallgrenze nächste Woche 500 Meter höher oder niedriger liegen. Unten siehst du die Ensemble-Vorhersage des US-Modells für die Stadt Albertville in den französischen Alpen. Im Durchschnitt der Berechnungen sinkt die Temperatur in 1500 Metern Höhe auf etwa 0 Grad. Gleichzeitig ist das Niederschlagssignal (am unteren Rand des Diagramms) ziemlich stark angestiegen. Das würde viel Schnee auf etwa 1300 bis 1400 Metern bedeuten, was eine fantastische Nachricht für die unruhigen französischen Alpen ist. Es sind allerdings auch Linien (Berechnungen) zu sehen, die höher liegen.

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Gleichzeitig hält das europäische Modell die Alpen noch bis nächsten Mittwoch in der milden Luft, was viel Regen bis in 1800-2000 Meter Höhe bedeuten würde. Kurzum, die Ausbeute für die etwas niedriger gelegenen französischen Skigebiete ist noch nicht da, und für Österreich und/oder Italien schon gar nicht.

SarahS
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