Neuschnee im Anmarsch, danach sehr unbeständig

Nach einer sehr kalten Nacht werden wir es mit der milden Seite des Winters zu tun bekommen, aber nicht bevor ein Schneesturm durchzieht. Bis morgen werden Frankreich und die Südseite der Alpen endlich wieder nennenswerten Neuschnee erhalten. Ab Mittwoch wird es mild, stürmisch und auf der Nordseite der Alpen sehr wechselhaft.

Kalt!

Du wirst es vielleicht nicht vermuten, aber im Moment befinden wir uns in der kältesten Phase dieses Winters, was die Maximaltemperaturen angeht. In der zweiten Nacht in Folge hat es örtlich mehr als 20 Grad gefroren. Im österreichischen Radstadt (Salzburger Sportwelt) war es -20,2 Grad, in Zell am See -20,1 Grad und in Samedan bei Sankt Moritz (CH) -22,4 Grad.

In Frankreich wurde es durch die geschlossene Wolkendecke deutlich weniger kalt. Im Laufe des heutigen Tages beginnt es hier ab etwa 1200m zu schneien, später vielleicht sogar noch ein bisschen tiefer. In der Nacht und morgen wird sich dieser Schneefall über Italien, die Schweiz und später auch Österreich ausbreiten. Der meiste Schnee wird im Süden fallen, wo es örtlich 30 bis 50cm geben wird. Frankreich darf auf 20-30cm Neuschnee hoffen und der Norden Österreichs am wenigsten, etwa 10-20cm. So weit, so gut. Besonders für die Skigebiete in Italien und in den südlichen französischen Alpen ist der Schnee ein Geschenk des Himmels.

Aktiver Jetstream

Ab Mittwoch wird das Wetter sehr wechselhaft sein. Dies wird durch eine extrem starke westliche Strömung verursacht. Vor 2 Wochen habe ich im Wetterbericht dieses Bild von der Stärke der zonalen Winde gezeigt. Es geht um Westwinde. Winterliebhaber ziehen es vor, sie so schwach wie möglich zu sehen, denn dann ist die Chance auf Kälte größer. Schließlich wird es von Westen her wegen des relativ warmen Atlantiks nicht kalt. Auf dem Bild kannst du sehen, dass die Windgeschwindigkeiten besonders hoch sind. Die Westwinde sind viel stärker als normal (schwarze Linie) und werden für den Rest des Monats so bleiben. Die Chance auf deutlich kältere Temperaturen scheint in diesem Monat vorbei zu sein.

Mittwoch Schnee, der in Regen übergeht

Am Boden wird dies in dieser Woche zu einer besonders starken Westströmung führen, die ab Mittwoch mildere Luft heranführt. Dieser wird am Mittwoch von Westen her Regen bringen. Anfangs kann es noch bis in die Täler schneien, vor allem in den inneren Alpen, aber mit der einfließenden milderen Luft wird der Schnee an immer mehr Stellen in Regen übergehen, lokal bis auf 1800-2000m. In höheren Lagen bleibt es bei Schneefall. Der meiste Schnee wird in den nördlichen französischen Alpen und in der Schweiz fallen, aber auch Österreich ist am Mittwoch an der Reihe. Nur Italien und der Süden der Schweiz werden nicht betroffen sein und bleiben größtenteils trocken.

Chance auf geschlossene Lifte

Die folgenden Tage werden auf der Alpennordseite sehr wechselhaft bleiben. Die Alpen liegen am Rande eines besonders starken Windfeldes mit stürmischen Winden in weiten Teilen Nordwesteuropas, die manchmal auch die Alpen erreichen. Außerdem werden Störungen über die Nordalpen ziehen, die manchmal Regen, manchmal Schnee bringen. Diese Kombination wird dem Wetter, vor allem in den Tälern, einen herbstlichen Touch verleihen, während weiter oben die Lifte möglicherweise schließen müssen. Vor allem am Mittwoch und Donnerstag ist das eine echte Möglichkeit.

Die Südseite der Alpen wird die ganze Zeit über im Windschatten liegen. Der Wind macht zwar auch hier ein wenig zu schaffen, aber wenigstens ist es trocken und die Sonne scheint regelmäßig. Dieser Kontrast wird die ganze Woche über bestehen bleiben. Der Freitag wird voraussichtlich der einzige trockene und sonnige Tag in der gesamten Alpenregion sein.