Blitzeinschlag beendet Skitag in Val Gardena

Roel am 25 März 2024

Ich wartete auf die Abfahrt des Seceda-Shuttle-Zugs, aber daraus wurde nichts
Ich wartete auf die Abfahrt des Seceda-Shuttle-Zugs, aber daraus wurde nichts

Mit frühlingshaften Temperaturen und Sonnenschein begann mein Skitag am Wochenende in Gröden (Val Gardena). Bis das Wetter sich ülötzlich veränderte, ein Blitz in die Bergstation der Seceda einschlug und wir im strömenden Regen abfahren mussten. Ein Bericht über einen bizarren Tag.

Zur Seiseralm und zurück

Die letzten Tage war ich mit einigen Freunden im Skiurlaub in Wolkenstein (Selva), wo die Bedingungen immer noch mehr als gut sind. Vor allem morgens ist es auf den top präparierten Pisten angenehm, am Nachmittag wurden diese schnell sulzig, aber weil es ruhig war, blieb es absolut okay. Ähnlich war es am Samstag, als wir eine Runde von Gröden bis zur Seiser Alm (Alpe di Siusi) und wieder zurück geplant hatten. Ich hatte gesehen, dass eine Kaltfront im Anmarsch war, also würden wir, wenn das Wetter umschlägt, bald zurück sein. Aber ich hätte nicht gedacht, dass es so intensiv sein würde.

Wir starteten auf der Ciampinoi und fuhren die Saslong-Abfahrt nach Sankt Christina (Santa Cristina). Dann ging es weiter zum Col Raiser, wo zufälligerweise gerade der Gardenissima Riesenslalom stattfand, der aber um 13 Uhr enden würde. Dann konnten wir einfach die Talabfahrt zurück nehmen.

Durchzug der Kaltfront

Doch dazu kam es nicht. Als wir gerade von der Seiseralm abfahren wollten, zog es zu und auf der Pilat-Piste folgten die ersten Tropfen. Durch ein nasses Sankt Ulrich (Ortisei) liefen wir zur Seceda-Gondel, wo die ersten Donnerschläge in der Gondel ertönten. Die Chance gab es mit dem Durchzug der Kaltfront tatsächlich, es ist ja schließlich Frühling. An der Mittelstation mussten wir eine Weile auf die Abfahrt der Bahn zur Seceda warten, als es einen gewaltigen Knall gab. Wie wir vom Liftpersonal erfuhren, war ein Blitz direkt in die Seceda-Bergstation eingeschlagen. Der Strom war ausgefallen und wir mussten warten, bis eine Sicherung ersetzt wurde. Diese Wartezeit wurde schnell 20 Minuten, während es immer stärker zu regnen begann. Als zwei weitere Donnerschläge folgten, hieß es, dass die Gondel nicht mehr abfahren würde. Das wäre gut für die Sicherheit von uns und den 8 anderen Skifahrern, die noch warteten.

Zurück ins Tal

Es blieb uns nichts anderes übrig, als zurück nach Sankt Ulrich zu fahren und dort den Bus zu nehmen. Vielleicht wider besseres Wissen fuhren wir trotzdem die Talabfahrt hinunter; die untere Gondel war zwar wieder in Betrieb, aber wir wollten die letzten Meter des Urlaubs auf Ski fahren. Völlig durchnässt kamen wir in Sankt Ulrich an, wo der Bus nach Wolkenstein schon wartete. Im Bus erfuhren wir, dass alle Lifte im Tal (die normalerweise bis 17 Uhr in Betrieb sind) jetzt geschlossen waren. Auf dem Weg dorthin ging der Regen in Schnee über und in Wolkenstein lagen jetzt 4 cm Schnee. Es war also ein bizarrer Skitag, der frühlingshaft begann und nach einem heftigen Gewitter winterlich endete. Für einen Wetterfrosch war das natürlich extrem faszinierend. Ach ja, und am Abend schien wieder die Sonne.

Neuschnee in Wolkenstein am Ende des Nachmittags
Neuschnee in Wolkenstein am Ende des Nachmittags

Roel
Roel ist schon seit 2009 unser beliebter Wettermann für das Skiwetter. Fast täglich schreibt er über Sonne, Schnee und Hintergründe rund um das Thema Skiurlaub.
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