Warum der TUI Ski Express nur unter bestimmten Bedingungen erfolgreich sein kann
Ab kommenden Winter hält der TUI Ski Express Nachtzug auch in deutschen Städten auf seinem Weg von den Niederlanden in de österreichischen Skigebiete. Ab Köln, Koblenz, Bonn und Frankfurt/ Main Süd kannst du dann ohne Stau in den Skiurlaub fahren. Aber kann so ein Nachtzug überhaupt erfolgreich sein?
Zu wenig Wagen
Nachtzüge fristeten lange Zeit ein Schattendasein und es gab bis vor wenigen Jahren nur noch wenige Verbindungen. Durch die Klimadiskussion und dem Wunsch nach nachhaltigeren Reisealternativen, gibt es seit kurzer Zeit wieder ein ganzes Streckennetz durch Europa, das vor allem auf Städtereisende und in geringerem Maße auch auf Geschäftsreisende abzielt. Mit dem TUI Ski Express erschließt der Nachzug mit Skiurlaubern eine neue Zielgruppe. Die große Nachfrage führt dazu, dass es viel zu wenige Schlaf- und Liegewagen gibt. Wagen, die derzeit eingesetzt werden, sind häufig veraltet und bieten teilweise nicht den gewünschten Komfort. Auf der Strecke zwischen Hamburg und Innsbruck will die Österreichische Bundesbahn (ÖBB) voraussichtlich ab Dezember einen neuen, deutlich komfortableren Nachzug einsetzen.
Unwirtschaftlich
Trotz der Tatsache, dass die Nachfrage groß und die Buchungslage häufig gut ist, sind Nachtzüge laut Berichten der FVW und der Neuen Züricher Zeitung derzeit unrentabel, da sie nicht effizient eingesetzt werden können. So kann ein Platz nur einmal innerhalb von 24 Stunden verkauft werden. Im Vergleich dazu können Fluggesellschaften denselben Kurzstreckenflug mehrmals am Tag durchführen und viel mehr Passagiere befördern. Diese begrenzte Nutzung bedeutet, dass Nachtzüge selbst bei hoher Nachfrage nicht wirklich konkurrieren können. Außerdem strebt die EU den Ausbau des europäischen Hochgeschwindigkeitsnetzes an, was die Konkurrenz für Nachtzüge weiter erhöht. TUI löst das Problem, indem der Reiseveranstalter geleaste Waggons einsetzt und Pauschalreisen mit Hotel und Skipass anbietet. Nur so können Gewinne erzielt werden. Wenn man den Nachtzug auch ohne Pauschalreisen wirtschaftlich rentabel machen möchte, so müsste eine Möglichkeit geschaffen werden, die Einrichtung der Nachtzüge so flexibel zu machen, dass der Zug auch tagsüber problemlos auf anderen Strecken eingesetzt werden könnte.
Quellen : fvw.de, https://www.nzz.ch/wirtschaft/ld.1751233?reduced=true