Skiwetterkunde: Was ist Weststau?

SarahS am 29 Dezember 2023

Der Weststau ist der große Schneelieferant für die französischen Alpen. Wenn sich Störungen von Westen her nähern, prallen sie frontal auf die Westalpen und bringen oft große Schneemengen in bekannten französischen Gebieten wie Les Trois Vallées und Paradiski. Aber nicht nur die Westalpen profitieren davon. Warum das so ist, erfährst du hier:

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Feuchte Luft vom Atlantik

Auslöser dafür ist in der Regel ein Tiefdruckgebiet, das vom Atlantik her nach Europa zieht und sehr feuchte Luft mitbringt. Diese Luft wird gegen die Alpen gedrückt, kühlt sich dann ab und schneit aus. Bei Westwind liegen die französischen und Schweizer Alpen in der ersten Reihe, so dass diese Gebiete oft den meisten Schnee abbekommen. Im März 2016 erlebten wir dies häufig mit massiven Schneemengen, unter anderem in Val Thorens. Auf der Italienischen Seite hingegen bleibt es oft trocken.

Effekt auf Schweizer und Österreichische Alpen anders

Der prominenteste Effekt eines Weststaus ist, wie oben beschrieben, viel Schneefall vor allem in den französischen Alpen. Das liegt unter anderem an der Nord-Süd Ausrichtung der französischen Alpen. So bilden die Berge eine perfekte Staumauer für die Westliche Strömung. Die Westschweizer Alpen profitieren voll von einem Weststau.

Für die restlichen schweizer Alpen und die österreichischen Alpen sieht es etwas anders aus: hier verläuft der Alpenkamm vorallem in West-Ost Richtung. Auch hier schneit es zwar bei einem Weststau, da die Luftmassen aus Westen ebenfalls viele Berge passieren müssen, jedoch bei weitem nicht so viel wie in den französischen Alpen. Eine Ausnahme bilden einige Skigebiete auf der Nordseite der Alpen.

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Die Glücklichen Gewinner sind hier bspw. der Arlberg, er ist aufgrund der gebogenen Form des Alpenkamms ebenfalls direkt im Strömungsverlauf der feuchten Luftmassen vom Atlantik. Da ihn keine anderen Berge abschirmen, kommt auch hier der volle Effekt zum tragen. So wie das Skigebiet am Arlberg, gibt es noch einige andere Skigebiete, die zwar nicht an der Westseite der Alpen liegen, aber trozdem von einem Weststau profitieren. Beispiele hierfür sind Hochkönig und die Dachsteinregion.

Generell gilt aber, je weiter man nach Osten kommt, desto weniger Schnee gibt es bei einem Weststau. Die meisten Skigebiete in Tirol, im Salzburgerland und oft auch in Italien bekommen lediglich die Reste ab.

Schneegrenze manchmal höher

Bei Weststau ist die Schneefallgrenze allerdings manchmal ein Problem. Da der Atlantik wärmer ist als die Nordsee, liegt die Schneefallgrenze oft etwas höher als bei einem Nordstau. Außerdem wechseln sich kalte und wärmere Luftmassen aufgrund des schnellen Durchzugs von Warm- und Kaltfronten häufig ab, was zu erheblichen Schwankungen der Schneefallgrenze führen kann. In den französischen Alpen hat man allerdings den Vorteil, dass die meisten Skistationen deutlich höher gebaut wurden als zum Beispiel in vielen österreichischen Dörfern.

SarahS
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