Skiwetterkunde: Was ist der Alpenhauptkamm?

BenB am 30 November 2023

Der Alpenhauptkamm von Frankreich bis Obertauern

In der Reihe der ausführlichen Blogs über Wetter und Schnee sprechen wir heute über den Alpenhauptkamm. In unseren Wetterberichten erwähnen wir oft von den Nord- oder Südalpen. Das liegt daran, dass der Schneefall oft entweder in den Nordalpen, in den Südalpen oder in den Westalpen fällt. Der entscheidende Faktor ist der Alpenhauptkamm.

Was ist der Alpenhauptkamm?

Der Alpenhauptkamm ist eine Kette der höchsten Alpengipfel, die den Alpenraum von Osten nach Westen durchzieht. In den französischen Alpen biegt er nach Süden zum Mittelmeer hin ab. Die Karte oben zeigt den Hauptkamm mit einer dicken roten Linie. Wenn wir also beispielsweise in unseren Wetterberichten von den nördlichen Alpen sprechen, meine ich die Gebiete nördlich des Alpenhauptkamms.

Warum ist der Alpenhauptkamm so wichtig?

Im Gegensatz zu besipielsweise dem größten Teil Norddeutschlands kann die Luft in den Alpen nicht ungehindert von Norden nach Süden oder umgekehrt fließen. Die Alpen bilden eine Art “Trennmauer” zwischen dem Norden und dem meist wärmeren Süden. Feuchte Luft, die sich den Alpen nähert, wird aufgehalten und angehoben. Dabei kühlt sie ab, wodurch Wolken und Niederschlag entstehen (z.B. ein Nordstau). Dieser Prozess setzt sich fort, bis der höchste Gebirgszug (der Alpenhauptkamm) passiert ist.

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Sobald der Hauptkamm passiert ist, sinkt die Luft ab, erwärmt sich dabei und die Wolken lösen sich auf (Föhn). Das ist der Grund, warum über kurze Entfernungen die Unterschiede zwischen den Gebieten manchmal sehr groß sind. Mit einer südlichen Strömung kannst du in Italien eingeschneit werden, während du in Österreich 50km Luftlinie entfernt einen Sonnenbrand bekommen kannst. Die Grenze zwischen Sonne und Wolken kann rasiermesserscharf sein. Manchmal lehnen sich die Wolken buchstäblich gegen den Alpenhauptkamm. Das wird auch als Föhnmauer bezeichnet.

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Inneralpine Gebiete

Um den Alpenhauptkamm herum befinden sich die sogenannten inneralpinen Gebiete. Das sind die etwas trockeneren Gebiete in den Alpen, die von den heftigsten Schneefällen abgeschirmt sind. Schließlich sind die Wolken schon an vielen Bergen vorbeigezogen, wo sie Schnee zurückgelassen haben. Deshalb gibt es hier im Durchschnitt etwas weniger Schnee, aber aufgrund der Höhe der Berge (viele Gletscherskigebiete befinden sich hier) sind diese Ziele immer noch relativ schneesicher. Beispiele sind das österreichische Sölden, Nauders und Gebiete im Schweizer Wallis (Valais).

Willst du wissen, wo sich dein Lieblingsskigebiet befindet? Wenn du dein Ziel oberhalb der Karte eingibst, siehst du, wo es in Bezug auf den Hauptkamm liegt.

BenB
Ben arbeitet seit über 20 Jahren im Tourismus und ist Spezialist für den Verkauf von Skireisen.
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