Pistenbullyfahrer haben genug von nächtlichen Skifahrern
In den meisten Skigebieten ist es verboten, sich nachts auf die Piste aufzuhalten. Das ist aus dem einfachen Grund so, weil dann Pistenbullys ihre Arbeit tun. Oft arbeiten diese Bullys mit langen Kabeln, die hin und her schwingen können, was zu lebensgefährlichen Verletzungen führen kann. Trotz dieser Verbote scheint es nachts auf den Abfahrten immer voller zu werden.
Tourenskifahren boomt
Vor allem in den Skigebieten in der Nähe von Großstädten ist das ein echtes Problem. So berichtet der Pistendienst von Chamrousse gleich oberhalb von Grenoble, dass nachts manchmal bis zu 80 (!) Skifahrer auf den gesperrten Pisten unterwegs sind. Auch oberhalb von Argentiere bei Chamonix sind an schönen Abenden Dutzende von Skifahrern unterwegs. Das sind meist Tourenskifahrer, die tagsüber arbeiten und abends noch ein paar Stunden auf den Berg wollen. Wegen der Gefahren und der schwierigen Orientierung bei Nacht in echtem Off-Piste-Gelände wählen diese Tourenskifahrer die trügerische Sicherheit der Pisten. Aber so sicher ist es nicht.
Kabel von mehr als 1,4 km
Zunächst einmal ist Pistenbullying bei Nacht schwerer zu erkennen, als du vielleicht denkst. Du kannst von einer so großen Maschine ganz schön überrascht werden. Außerdem kannst du nicht erwarten, dass der Pistenbullyfahrer sich überall umschaut, um zu sehen, ob keine Tourenskifahrer anwesend sind. Aber die größte Gefahr geht von den Zugseilen aus. Diese 11 mm dicken Kabel können bis zu eineinhalb Kilometer lang sein. Diese Kabel werden dabei teils unter den Schnee gezogen und schießen dann plötz wieder heraus, oder sie können über die gesamte Piste hin und her schwingen. Es ist lebensgefährlich, von diesen Kabeln getroffen zu werden. Weil sie so lang sind, kann es sein, dass der Pistenbully ein paar hundert Meter unter dir arbeitet und das Kabel über dir festgemacht ist. Jedes Jahr kommt es zu schweren und manchmal tödlichen Unfällen mit Nachtskifahrern, die von diesen Kabeln getroffen werden.
Lösung: Spezielle Tourenskiloipen
Immer mehr Skigebiete versuchen, den Strom der Skitourengeher zu regulieren, indem sie oft Nachtskipisten öffnen oder bestimmte Pisten an den Abenden der Woche für Skitourengeher einrichten. Viele Skitourengeher halten sich jedoch nicht an diese Regeln und riskieren ihr Leben in den Skigebieten. Zur großen Angst der Fahrer. “Wir befürchten jede Nacht einen tödlichen Unfall”, sagt Pascal Gaidet, der Leiter der Skistreife von Chamrousse, in der französischen Zeitung LeDauphine.
Geschlossene Pisten nach 17:00 Uhr: verbotenes Gebiet
Wenn du am Abend Skifahren, Rodeln, Wandern oder den Sonnenuntergang auf dem Berg genießen willst, denke bitte daran, dass die Pisten sehr gefährlich sind, wenn die Abfahrten geschlossen sind. Es ist fast immer verbotenes Gebiet. Dieses Verbot dient deiner eigenen Sicherheit.