Tipps für Fotos im Schnee

Du suchst Tipps für Fotos im Schnee in deinem Skiurlaub? Wenn du schon so verrückt bist deine kostbare Ski-Zeit zu nutzen, um Fotos von anderen zu machen, dann sollte es sich auch lohnen. Winter- und allgemein Sportfotos sind gar nicht so leicht, wie es auf den ersten Blick scheint. Wir zeigen dir, wie du deine Kamera richtig dafür einstellst und geben dir ein paar Fotografie-Tipps für die perfekte Komposition mit auf den Weg (oder besser gesagt: mit auf die Piste). Hier erfährst du auch, welche Kamera sich am besten für Fotos im Skiurlaub eignet. Wir erklären alle Dos and Don’ts des Fotografierens im Schnee.

Welche Anforderungen muss ein gutes Wintersportfoto erfüllen?

Wir geben dir hier ein paar Tipps mit, wie du das perfekte Foto schießt. Das wichtigste ist doch, dass auf deinen Fotos genau das zu sehen ist, was du damit zeigen willst. Beschäftige dich also zuerst einmal damit, was du mit diesem Foto im Schnee zeigen und machen möchtest. Ist es vor allem für das Familienalbum gedacht oder möchtest du es in einem bestimmten Kontext vielleicht sogar veröffentlichen? Ist das Foto auch für jemanden der nicht dabei war interessant? Wenn du all diese Punkte miteinbeziehst, hast du auf jeden Fall schon einmal eine gute Grundlage für dein perfektes Foto im Schnee. Trotzdem wirst du merken, dass der Erfolg nur mit der Erfahrung kommt. Nimm also auch im Sommer deine Kamera zur Hand und fotografiere was dir vor die Linse kommt. Konzentriere dich dabei, wirklich genau das, was du zeigen möchtest, auch auf dein Bild zu bekommen. Begutachte deine Fotos, gerade zu Beginn, mit einem etwas strengeren Blick. Was ist gut gelungen und was ist ausbaufähig? Sei nicht enttäuscht, wenn die ersten Fotos im Schnee nicht so gut werden, es ist schließlich noch kein Meister vom Himmel gefallen! Spiele mit der Kamera und probiere einfach aus was gut funktioniert und was nicht.

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Tipps zum Einstellen deiner Kamera im Schnee

In einer verschneiten Berglandschaft ist alles schön, da erscheinen Fototipps fast überflüssig! Klicke drauf los und lass dich von deiner Umgebung inspirieren. Als Andenken in einem schönen Fotoalbum, als spektakuläres Wandposter oder um Freunde und Bekannte über Social Media neidisch zu machen. Nicht jedes Foto im Schnee wird auf Anhieb gut aussehen. Mal ist der Schnee viel zu hell oder zu bläulich, bewegte Objekte erscheinen unscharf oder du hast noch nicht das auf dem Bild, was du zeigen wolltest. Das ist schade und kann frustrierend sein. Schau deshalb zuerst in unsere Grundlagen der Wintersporfotografie für die richtige Einstellung deiner Kamera, um auch in deinem Skiurlaub oder beim Wintersport gute Fotos machen zu können. Aber auch wenn du mit deiner Kamera vertraut bist und die richtigen Einstellungen herausgefunden hast, sind folgende Tipps für die für Fotos im Schnee sicher hilfreich!

Bei Fotos im Schnee überbelichten

Ein gutes foto im Schnee entsteht durch das richtige Zusammenspiel der Verschlusszeit (entspricht der Belichtungszeit, also die Zeit, in der Licht auf den Sensor fällt), der Blende (bestimmt, wie viel Licht auf den Sensor fällt) und dem ISO-Wert (bestimmt die Lichtempfindlichkeit). Die Basiseinstellungen kannst du aus unseren Grundregeln der Fotografie lernen. Was du jedoch in keinem Grundkurs lernst, sind die besonderen Umstände, wenn du dich in einer verschneiten Landschaft befindest. Der weiße Schnee und die sehr helle Umgebung nämlich täuschen deinen Kamerasensor. Die Kamera ermittelt aus der durchschnittlichen Helligkeit des Fotomotivs, dass genug (oder zu viel) Licht vorhanden ist und verkürzt deshalb die Belichtungszeit. Das kann wiederrum dazu führen, dass dein Objekt oder auch das gesamte Bild zu dunkel wird und der Schnee grau oder bläulich erscheint (falscher Weißabgleich). Die Lösung? Belichtungskorrektur. Du musst das Foto manuell überbelichten, indem du das Rädchen am Gehäuse ein paar “Stufen” nach rechts - also ins Plus – drehst. In der Regel ist eine Stufe ausreichend. Im Automatikmodus kannst du das mit der Taste +/- tun. Verwendest du ein Smartphone, musst du den Fokuspunkt auf einen dunklen Bereich setzen.

Verwende das Histogramm bei Fotos im Schnee

Beurteile die Belichtung nicht anhand des ungenauen Kamera-Displays. Durch die helle Sonne oder Spiegelungen auf dem Display, ist dieser ohnehin schwer zu lesen. Richte dich stattdessen nach der Histogramm-Funktion, sie stellt die Verteilung von hell und dunkel in einem Diagramm dar. Fast jede Kamera verfügt über eine solche Funktion, du findest sie im Menü oder mit der Infotaste.

Verwende eine kurze Verschlusszeit, um Bewegungen einzufrieren

Wer möchte nicht ein schönes Action-Foto von sich selbst im Schnee, wie z.B. einen tiefen Carve, eine dicke Gischt oder einen hohen Sprung. Der Trick besteht darin, diese schnelle Bewegung im Fokus einzufangen. Du kannst Bewegungen regelrecht in deinem Ski-Foto einfrieren, wenn du mit einer kurzen Verschlusszeit, in der Regel 1/1000 s oder länger fotografierst. Bei Kameras mit kleinerem Einstellungsumfang gibt es dafür die “Sport”-Taste. Wenn es damit nicht klappt, kannst du außerdem versuchen den ISO-Wert manuell zu erhöhen. Das Erfassen der Bewegung kann auf zwei Arten erfolgen. Du kannst dich entweder mit dem Geschehen mitbewegen und das Foto in einem geeigneten Moment aufnehmen. Für einen zusätzlichen dynamischen Effekt kannst du Verschlusszeit auf die Bewegungsgeschwindigkeit des Motivs verringern, während du dem Geschehen weiterhin durch “Schwenken” (seitlich) oder “Zoomen” (frontal) folgst. Dadurch bleibt das Motiv im Fokus, während der Hintergrund eine streifenförmige Bewegungsunschärfe zeigt. Damit das gelingt, brauchst du jedoch eine Menge Übung.

Einzelne Fokuspunkte im Schnee verwenden

Moderne Spiegelreflexkameras sind immer besser in der Lage, einem sich bewegenden Objekt mit Hilfe der Servo-Autofokus-Funktion (AF Servo) zu folgen. Verwende vorzugsweise den mittleren losen Fokuspunkt und auf keinen Fall die gruppierten Fokuspunkte, diese sind oft zu langsam für schnelle Bewegungen im Schnee. Wenn deine Kamera keine schnelle Autofokusfunktion hat, kannst du aber auch bereits im Voraus festlegen, wo die Bewegung stattfindet und worauf der Fokus gelegt werden soll. So kannst du eine Position mit schönen Hintergrund aussuchen und danach manuell den Fokuspunkt festlegen. Häufig ist das der Fall bei günstigeren Kompaktkameras und Smartphones. Rechne bei solchen Geräten auch mit einer Verzögerung und drücken den Auslöser ein wenig früher oder halte den Auslöser halb gedrückt, bis die Aktion stattfindet.

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Fotografie-Tipps für eine schöne Komposition im Schnee

Selbst wenn deine Kameraeinstellungen perfekt sind, kommst du ohne eine stimmige Bild-Komposition im Schnee nicht weit. Auch hierfür haben wir dir das wichtigste für den Einstieg in die Wintersportfotografie in den Grundregeln der Fotografie zusammengefasst, um dir das Erstellen einer schönen Komposition zu erleichtern. Im Folgenden findest du zusätzliche Tricks, um deine Wintersport-Fotografie zu perfektionieren.

Sorge für Bildtiefe (Schichtung/ Layering)

Ein gutes Foto ist nicht platt und zweidimensional, sondern vielschichtig (Vordergrund, Mitte, Hintergrund). Bildtiefe kannst du auf verschiedene Arten erreichen. Achte darauf, dass sich im Vordergrund, in der Mitte und im Hintergrund des Fotos etwas Interessantes in der Winterlandschaft befindet. Das Auge des Betrachters muss durch die Landschaft geführt werden können. Denken zum Beispiel an eine sich schlängelnde Piste, urige Berghütten, Pistenmarkierungen oder Felsformationen im Schnee. Du kannst das Ganze noch mit einem interessanten Schärfentiefe-Effekt verstärken - zum Beispiel Vorder- und Hintergrund unscharf und der mittlere Bereich scharf. Wichtig ist aber auch, dass du das Bild nicht mit interessantem überfüllst, dann geht der Fokus auf das Geschehen verloren.

Spiele mit dem Licht beim Fotografieren im Schnee!

Ein weiterer entscheidender Tipp für die Schichtung ist der Einsatz von Licht. Und dann am besten, wenn nicht so viel vorhanden ist. Die meiste Zeit des Tages gibt die Sonne ein Übermaß an Licht von oben herab. Das lässt die schneebedeckte Landschaft flach und vielleicht sogar langweilig erscheinen. Gerade aber, wenn die Sonne tief steht, entstehen interessante Schatten, die Tiefe erzeugen. Wenn du also nach Perfektion für deine Fotos im Schnee strebst, dann warte auf die “Goldene Stunde”. Das ist die kurze Periode während des Sonnenaufgangs und Sonnenuntergangs, wenn das Licht einen schönen warmen Schein hat. Spiele auch mit dem Winkel. Licht von der Seite (Streiflicht) akzentuiert alle Unregelmäßigkeiten wie beispielsweise Windmuster im Schnee.

Variiere für Fotos im Schnee deinen Blickwinkel

Auch der Blickwinkel ist wichtig, wenn du Fotos im Schnee machst. Wenn du einen besonders spektakulären Effekt erzielen möchten, knipse einen Sprung aus einer niedrigen Position heraus. Verwende dafür vorzugsweise ein Weitwinkelobjektiv. Mit einem speziellen Weitwinkel-Objektiv, dem Fisheye-Objektiv sind durch eine Verzerrung des Bildes noch extremere Blickwinkel möglich. Dabei gilt: je näher am Geschehen, desto besser. Kurven werden vorzugsweise von der Seite oder von unten aufgenommen. Nach oben hin sieht die Piste eher langweilig und flach aus. Wenn du jedoch einen gegenüberliegenden, schneebedeckten Hang fokussierst, wirkt dieser steil. Achte aber auf jeden Fall immer auf einen geraden Horizont!

Mach es nicht zu abstrakt

Letztendlich ist es auch wichtig, dass du auf dem Foto im Schnee auch erkennen kannst, wie sich das Geschehen abgespielt hat. Woher kommt die Person und wohin geht sie? Auf diese Weise ist das Bild nicht zu abstrakt und der Betrachter kann sich so besser mit der Person auf dem Foto identifizieren. Und wer würde das bei diesen schönen Schneelandschaften nicht wollen?

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Nützliche Tipps zur Fotografie, wenn du im Schnee unterwegs bist

  • Kameratasche immer nahe bei dir lassen, wenn du auf der Piste stehst
  • Lass Zuhause die Kameratasche zum Aufwärmen noch geschlossen, um Kondensation zu vermeiden.
  • Trage Ersatzbatterien oder -Akkus nahe am Körper, durch die Wärme halten sie länger durch.
  • Kein Stativ dabei? Nutze eine Wand, einen Zaun oder zur Not auch die Schulter deiner Begleitung
  • Je später in der Saison, desto besser für die Fotografie.
  • Eine Gegenlichtblende hilft, dein Objektiv vor Schnee zu schützen.
  • Mach auch ein paar Action-Aufnahmen gegen die Sonne. Die Kombination aus Streiflicht und aufgewirbeltem Schnee ist magisch.