Schutzausrüstung für Skifahrer und Snowboarder

Das Thema Schutzausrüstung beim Wintersport ist zwar nichts neues, aber dennoch bleibt die Sicherheit auf den Pisten ein aktuelles Thema. Und das zu Recht. Skifahren und Snowboarden macht Spaß, aber nur dann, wenn es zu keinen Unfällen oder Verletzungen kommt. Aber welche Protektoren sind sinnvoll? Welche Schutzausrüstung brauchst du auf der Piste und welche beim Rennen? Auch als Snowboarder brauchst du andere Protektoren als ein Skifahrer. Hier fassen wir dir die wichtigsten Punkte zu Schutzkleidung und Protektoren für den Wintersport zusammen.

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Müde auf der Piste? Lieber nicht!

Neben dem Gebrauch von Schutzkleidung und Protektoren hast du selbst auch einen großen Einfluss auf deine eigene Sicherheit auf der Skipiste. Gehe nur ausgeruht auf die Piste und achte auch tagsüber auf Müdigkeitsanzeichen. Wenn du müde bist, kann das deine Koordination und Reaktionszeit beeinträchtigen und das Verletzungsrisiko steigt. Halte dich darüber hinaus an die Pistenregeln, so verringerst du das Risiko von Skiunfällen für dich selbst und andere.

Was gehört zur grundlegenden Wintersportausrüstung?

Es gibt eine große Auswahl an Schutzkleidung und Protektoren, die dich vor Verletzungen schützt. Immer eine Grundausstattung dabei zu haben ist daher wichtig. In manchen Situationen ist es aber auch ratsam zusätzlichen Schutz zu tragen. Wir erklären dir hier was auf jeden Fall zu deiner Grundausstattung gehören sollte und was es zu beachten gibt.

Skier, Bindung, Skistöcke und Skischuhe

Jeder Skifahrer braucht Skier mit Bindung und Skischuhen, um überhaupt auf die Piste zu kommen. Außerdem sind ein Paar gute Skistöcke auch praktisch. Stelle sicher, dass deine Skier deinem Können und deinen Anforderungen entsprechen. Achte außerdem darauf, dass die Bindungen richtig eingestellt sind! Zu lockere oder zu enge Bindungen können zu unangenehmen Stürzen und Verletzungen führen. Die passenden Skischuhe sind ein weiteres wichtiges Thema, das leider oft etwas zu kurz kommt. Zu große Schuhe geben dir wenig Stabilität und Sicherheit beim Fahren und so passiert leicht ein Unfall, bei dem du dich verletzt. Wichtig bei passenden Skischuhen ist also vor allem ein guter Halt am Knöchel. Nicht zuletzt sollten auch deine Skistöcke die richtige Länge haben. Zu kurz oder zu lang führt zu einer ungünstigen Körperhaltung auf den Skiern und sorgt auch hier für Instabilität und Unsicherheit bei der Abfahrt.

Handschuhe

Ein weiterer wichtiger Bestandteil deiner Grundausrüstung sind passende Handschuhe. Auch hier lohnt es sich, etwas Zeit zu investieren, um die passenden zu finden. Handschuhe bieten dir nicht nur Schutz gegen Kälte, sondern auch gegen den Schnee und die scharfen Stahlkanten der Skier. Wenn du bei einem Sturz auf der harten Piste auf deine blanke Hand fällst, kannst du dir unangenehme Schürfwunden zuziehen. Kommt Schmutz aus dem Schnee in die Wunde, kann das wiederrum zur Infektion der Wunde führen. Handschuhe haben aber auch eine wichtige Schutzfunktion in Bezug auf deine Skier oder die von anderen. Wenn du deine Skier bei einem Sturz verlierst, schützen dich Handschuhe vor Schnittwunden. Du glaubst, dass das nur selten vorkommt? So selten ist das leider gar nicht, immer wieder kommt es bei Kollisionen, Stürzen oder anderen Skiunfällen zu Verletzungen an den Händen! Also trage Handschuhe nicht nur, wenn dir kalt ist und bedecke möglichst immer auch die Arme!

Sonnenschutz

Allein mit der oben genannten Ausrüstung ist deine Grundausstattung aber noch lange nicht vollständig. Der Schutz des Körpers vor Sonne wird oft vergessen. Die Wahrscheinlichkeit, dass du dir einen Sonnenbrand in deinem Skiurlaub holst ist höher als oft angenommen. Wegen der dünneren Luft (30 Prozent stärkere Strahlung in 2.000 Metern Höhe als auf Meereshöhe) und Reflexion auf dem weißen Schnee (über 80 Prozent der Strahlung wird reflektiert), ist die Strahlung stärker als die schwache Wintersonne zunächst vermuten lässt.
Creme dich also am besten immer mit Sonnencreme ein und vergiss nicht, auch deine Lippen freuen sich über etwas Lippenbalsam. Ratsam sind hier neben den normalen Lippenpflegeprodukten auch spezielle Cremes und Lippenpflegestifte mit Lichtschutzfaktor. Achte auch darauf, dass der Lichtschutzfaktor deiner Sonnencreme hoch genug ist. In der Regel reicht im Winter und im Skiurlaub Faktor 30, auf dem Gletscher allerdings empfiehlt sich Faktor 50! Achte beim Kauf auch darauf, ob der Sonnenschutz für den Wintersport geeignet ist. Meist sind solche Produkte auf Ölbasis. Cremes auf Wasserbasis sind für den Wintersport nicht geeignet, da sie auf der Haut gefrieren können. Cremes auf Ölbasis hingegen schützen auch vor Wind und Kälte.
Auch deine Augen solltest du vor der Sonne schützen, denn stärkere Sonnenstrahlung und die zusätzliche Reflexion können auch für deine Augen gefährlich sein. Trage daher immer eine gute Skibrille oder Sonnenbrille, die ausreichend Schutz bietet. Bei unzureichendem Schutz oder gar fehlendem Schutz läufst du Gefahr schneeblind zu werden.

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Welche Schutzausrüstung brauchst du auf der Piste?

Die oben genannten Utensilien dürfen nie in der Grundausstattung für deinen Skiurlaub fehlen. Seit eh und je ist auch ein guter Helm ein elementarer Bestandteil deiner Schutzausrüstung, wenn du auf die Piste gehst. Im Laufe der letzten Jahre hat sich aber auch noch weiteres Zubehör als nützlich erwiesen. Hier erhältst du einen Überblick.

Schütze deinen Kopf mit einem Skihelm!

Heutzutage ist der Skihelm nicht mehr von der Piste wegzudenken. In Österreich und Italien besteht sogar eine Helmpflicht für Kinder bis 15 bzw. 14 Jahren. Und an diejenigen, die lieber auf den Helm verzichten, weil sie Angst haben damit eine schwere, unelegante und klobige Haube auf dem Kopf zu haben: Wach auf! Der moderne Skihelm dient nicht nur dem Schutz deines Kopfes, er kann, genauso wie deine Mütze oder dein Hut im Alltag, als schickes Accessoire auf der Piste dienen. Besonders beliebt ist der Skihelm mit Visier. Neben dem sportlichen Design ist er auch komfortabel zu tragen. Und was viel wichtiger ist: Er schützt deinen Kopf, und das deutlich besser als jede Mütze! Gemäß einer bekannten österreichischen Pistenweisheit: “Wer Köpfchen hat, der schützt es”.

Rückenprotektoren für den Wintersport

Ein Rückenprotektor ist ein nützlicher Schutz, wenn du stürzt oder auf einer stark befahrenen Piste von hinten umgefahren wirst. Während es bei Snowboardern weit verbreitet ist einen Rückenprotektor zu tragen, empfinden viele Skifahrer es eher als unnötig. Viele Wintersportler waren damals aber genauso skeptisch in Bezug auf das Tragen eines Skihelms! Heutzutage gilt aber das gleiche wie für den Skihelm, sie sind keine unangenehme Sache mehr. Die modernen Rückenprotektoren sind in vielen Varianten erhältlich und bestehen aus einem Material, das sich durch die Körperwärme optimal an die Form deines Rücken anpasst. Bei den gängigen Modellen trägt man den Rückenprotektor als eine Art Weste. Ein verstellbarer Gurt um den Bauch und Träger über den Schultern sorgen dafür, dass er gut sitzt. Ein Rückenprotektor absorbiert bei einem Sturz so viel Energie wie möglich. Damit dämpft er die Aufprallwucht des Körpers, und schütz so deine Wirbelsäule vor Verletzungen. Dabei gilt, genauso wie für andere Protektoren und Helme: bist du schon öfter auf den Helm oder den Protektor gestürzt, vermindert dies die stoßdämpfende Funktion des Materials, auch wenn das nicht immer sichtbar ist. Daher solltest du nach Unfällen oder längerem Gebrauch aufgrund der Materialermüdung in Erwägung ziehen, den Helm oder Protektor auszutauschen.

Welche Schutzausrüstung brauchst du beim Snowboarden?

Gerade bei Snowboard-Anfängern sieht man es häufig: eine kleine Unsicherheit und schon sitzt du im Schnee oder fällst auf die Knie. Aber auch bei den erfahrenen Snowboardern wird bei einem Stop die Kleidung an den Knien und dem Hintern besonders beansprucht. Um dich etwas zu polstern und blaue Flecken zu verhindern, gibt es spezielle Hosen mit eingearbeiteter Polsterung an den entsprechenden Stellen. Diese Hosen werden auch als Crash-Pants bezeichnet, und werden unter der Schneehose über die Thermokleidung angezogen. Auch diese Form der Schutzkleidung wird in verschiedenen Modellen angeboten, um dir je nach Aktivität den richtigen Schutz zu bieten.

Um deine Knie zu schützen kannst du außerdem Knieschoner, wie sie z.B. beim Volleyball oder Handball verwendet werden, tragen. Das hat nicht nur den Vorteil, dass du weich landest, sondern sie sind auch noch schön warm. Ein weiteres empfindliches Gelenk, das beim Snowboarden besonders geschützt werden sollte, ist das Handgelenk. Auch hier kannst du einen Handschoner, wie er auch beim Schlittschuhlaufen in Gebrauch ist, verwenden. Es gibt aber auch Handschuhe mit eingearbeitetem Schutz für das Handgelenk.

Welche Schutzausrüstung brauchst du für Freeride und Cross?

Wenn man extremere Wintersportdisziplinen wie Freestyle und Ski- oder Snowboard-Cross ausübt, ist es kein überflüssiger Luxus, sich zusätzlich zu schützen. Beim Skicross nicht nur im Hinblick auf einen Sturz sondern auch zum Schutz bei Kollisionen mit dem Gegner. Die in diesen Disziplinen verwendeten Protektoren sind im Prinzip wie die oben beschriebenen Crash-Pants. Neben solchen Hosen sind die Protektoren auch als Weste erhältlich, um den Rücken, sowie die Arme und Schultern zu schützen. Die Weste wird unter der Jacke getragen. Als Schutz für den Kopf wird beim Ski- oder Snowboard-Cross in der Regel ein sogenannter Integralhelm verwendet. Die Besonderheit dieses Helmes liegt darin, dass er den Kopf vollständig, also auch um das Kinn herum, umschließt.

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Welche Schutzausrüstung brauchst du beim alpinen Skifahren?

Bei alpinen Rennen wie Slalom und Riesenslalom tragen alpine Skifahrer immer Schutzausrüstung. Pflicht hierbei ist ein Helm. Darüber hinaus trägt fast jeder einen Rückenprotektor, sowohl beim Slalom, als auch beim Riesenslalom. Auch für diese Disziplin gibt es speziell angepasste Helme, diese haben im Normalfall einen Bügel um das Kinn, um das Gesicht vor den Slalomstangen zu schützen. Gleichen Zweck erfüllen dabei auch die Schienbein- und Knieschoner. Sie bestehen meist aus Plastik oder Kohlefaser.
Im Riesenslalom und Super-G (Super-Giant Slalom) werden in der Regel die Unterarme noch zusätzlich geschützt. Hier wird entweder zu einem Armschoner gegriffen, der über Skianzug getragen wird oder zu einem Schutz für den gesamten Arm, welcher unter dem Rennanzug getragen wird.
Gute Handschuhe sind im Wintersport sowieso ein Muss für alle Disziplinen. Bei Rennhandschuhen ist aber oftmals noch ein Schutz, in Form von Kunststoffteilen oder extra Polsterung, vor den Slalomstangen eingarbeitet.
Zuletzt sei noch der Mund-/Gebissschutz erwähnt. Dieser schützt die Zähne nicht nur vor den Slalomstangen, sondern auch im Falle eines Sturzes, da er die Wucht des Aufpralls reduziert.

Top 10 der wichtigsten Schutzausrüstung

  1. Geeignete Skier/ Snowboard
  2. Gut eingestellte Bindungen
  3. Richtige Länge der Skistöcke
  4. Passende Skischuhe/Snowboardstiefel
  5. Robuste Handschuhe
  6. Sonnenschutz plus Lippenbalsam (für den Wintersport geeignet!)
  7. Gute Skibrille oder Sonnenbrille
  8. Helm
  9. Rückenprotektor (optional)
  10. Crash-Pants (optional)

Wenn du mehr über Sicherheit im Skisport wissen willst, dann kannst du weiterführende Information auf der Seite Sicherheit im Skisport finden.