Milde, teils nasse Woche

Die obige Schneevorhersage fasst zusammen, was wir in dieser Woche in den Alpen erwarten können. In den West- und Nordalpen wird es in den höheren Lagen recht viel Schnee geben, in den Tälern hingegen wird es regelmäßig regnen. Gleichzeitig wird es in Italien, wo man sich diese Woche aufhalten sollte, wenig oder gar keinen Niederschlag geben!

Milde Luft strömt in der Höhe ein

Wenn man sich die Temperaturen heute Morgen ansieht, kann man deutlich erkennen, dass die milde Luft ihren Vormarsch begonnen hat. Da warme Luft leichter als kalte Luft ist, geschieht dies zuerst in der Höhe. In den Tälern kann sich die kalte Luft also länger halten, was sich auch in den Messwerten zeigt. Um 7 Uhr morgens herrschte beispielsweise in Bourg Saint Maurice in Frankreich auf 865 m Höhe eine Temperatur von -0,5ºC und in Val Thorens (2300 m) von +4ºC. Avoriaz auf 1800m hatte sogar +7ºC.

In Österreich sind die Unterschiede genau so groß. Zell am See auf 750m hat -6ºC, das Skigebiet auf der Schmittenhöhe hat +5 Grad. In den nächsten 24 Stunden werden sich auch die Täler durch einen verstärkten Südwind langsam erwärmen. Mit Föhneffekt könnte es morgen örtlich bis zu +9 Grad auf 2000 Metern erreichen. Dabei wird die Sonne regelmäßig (manchmal wässrig) durch die Wolken scheinen, so dass es, abgesehen von windanfälligen Flanken, durchaus großen Spaß machen kann. Die Pisten an den Südhängen werden allerdings bald weich werden, das solltest du im Hinterkopf behalten.

Anhaltender Niederschlag

Ab Mittwoch kippt das Wetter und es kann unangenehm werden. Zumindest in den französischen, schweizerischen und österreichischen Skigebieten. In Italien wird es aufgrund der abschirmenden Wirkung des Alpenhauptkamms weitgehend trocken bleiben (die ganze Woche).

Eine erste Störung zieht am Mittwoch von West nach Ost und bringt von 1500-1800 etwas Schnee, darunter fällt Regen. Ich erwarte noch keine großen Mengen und in den französischen Alpen kann es im Laufe des Tages aufklaren. Weitere Niederschläge erwarte ich ab Donnerstagabend. Zunächst wird eine aktive Wärmefront vorbeiziehen und dann wird eine Niederschlagszone weiter über die Alpen ziehen, die lokal große Regen- und Schneemengen ermöglicht. Der Schwerpunkt ist noch etwas unsicher, aber der Schnee, der fällt, ist wieder nur für die Berge, in den Tälern wird es meist Regen sein. Die Top 10 der Schneevorhersage für die nächsten sechs Tage spricht Bände. Viel Neuschnee in der Höhe, aber in den Tälern wird kein Schnee zu sehen sein. Es sei aber erwähnt, dass die es Ungewiss ist, und es morgen genauso auch in schweizerischen oder österreichischen Skigebiete aussehen könnte.

Grüne Weihnacht in den Tälern?

Da sich auch der Wind einmischt, wird es ein paar unangenehme Tage geben. In Tälern, in denen noch nicht viel Schnee liegt, wird es leider noch grüne Pisten geben. Schrecklich unangenehm so kurz vor Weihnachten! Auf der anderen Seite ist das nichts Neues. Weihnachten fällt einfach auf den Beginn der Saison, die bis April andauert. Im Übrigen treten solche milden Perioden jeden Winter mehrmals auf und sind für den Schnee auf den Pisten nicht gleich katastrophal. Vielmehr ist es unglücklich für das Gesamtbild, insbesondere nach einer solchen Winterperiode.

Lichtblick?

Dennoch ein Lichtblick zum Schluss. Das kanadische Modell (GEM), das in den letzten Wochen recht gut abgeschnitten hat, präsentiert genau in der Weihnachtsnacht eine Störung, die den Wind in die nordwestliche Ecke drückt. Dies könnte in der Schweiz und in Österreich in letzter Minute zu erheblichen Schneefällen führen (Daumen drücken!). Auch an den folgenden Tagen ist noch alles offen.