Alles über Skilifte

Wenn du in den Skiurlaub fährst begegnen Skilifte dir zwangsläufig, denn ohne Skilifte könntest du auch nicht nach ganz oben auf die Skipiste gelangen. Für manchen Anfänger wirken Skilifte zu Beginn etwas unheimlich, besonders mit Skiern in einen Schlepplift einzusteigen wird als schwierig empfunden. Aber es gibt natürlich noch eine Vielzahl anderer Skilifte und zum Glück sind sie alle sicher. Du musst dir also keine Sorgen um Unfälle mit Skiliften machen. Die Anzahl und die Art der Skilifte können bei der Wahl deines Urlaubsziels wichtig sein. Je mehr Skilifte ein Skigebiet hat, desto flüssiger läuft der Betrieb meist und es kommt nicht zu endlosen Warteschlangen. Die genauen Informationen zur Skilift-Anzahl eines Skigebietes findest du in unserem Skigebietsvergleich. Die Skilifte gehört zu den allgemeinen Informationen über den Wintersport, die du brauchst, bevor du deinen Skiurlaub antrittst.

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Was sind Skilifte?

Wenn wir von Skiliften sprechen, meinen wir damit all die Anlagen, die dafür sorgen, dass du den Berg nicht hochwandern musst, sondern bequem hinauffahren kannst. Sie sind im wahrsten Sinne des Wortes unentbehrlich, um die Infrastruktur eines Skigebiets am Laufen zu halten. Für diesen Service zahlst du eine Gebühr in Form eines Skipasses. Aber du kaufst damit nicht nur ein Stück Plastik, es ist deine Eintrittskarte in die Bergwelt! Für viele erscheint der Preis für einen Skipass zunächst teuer, aber denke daran: Das Geld muss in kurzer Zeit verdient werden, denn nach der Saisonschließung des Skigebietes stehen die Lifte Still. Es sei denn, das Skigebiet bietet Sommeraktivitäten an.

Was kostet ein Skilift?

Ein Skilift ist nicht billig und der Bau eines Solchen ist eine riesige technische und logistisch komplexe Aufgabe. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass die Skigebiete sparsam damit umgehen, neue Skilifte zu installieren. Ein Sessellift kostet schnell 3 bis 10 Millionen Euro. Wenn du eine Gondel bauen willst, zahlst du gleich 14 bis 15 Millionen. In Sachen Komfort kann es natürlich, je nach Ausstattung, noch viel teurer werden. Die Grenze nach oben ist offen. Ein Megaprojekt wie Alpine Crossing in Zermatt beispielsweise kostet doppelt so viel: 30 Millionen Schweizer Franken. Da eine Neuanschaffung von Skiliften teuer ist, werden hier und da ausgemusterte Skilifte von Skigebieten, die nicht über eine sehr breite finanzielle Basis verfügen, wiederverwendet.

Welche Arten von Skiliften gibt es?

Es gibt verschiedene Arten von Skiliften. Von modernster Technik bis Oldtimer, ihre Hauptfunktion erfüllen sie alle: Skifanhrer und Snowboarder nach oben zu befördern. Die Skilifte werden in drei Kategorien eingeteilt. Die erste Kategorie wird von den Schleppliften gebildet. Schlepplifte sind die einfachsten Lifte, mit welchen du im Stehen und unter freiem Himmel nach oben gezogen wirst. Außerdem gibt es die Sessellifte. Sie befördern dich im Sitzen den Berg hoch. Und dann gibt es noch die Gondel- und Seilbahnen, in denen du je nach Ausführung sitzen oder stehen kannst. Im Gegensatz zu den Schlepp- und Sesselliften sind die Gondel- und Seilbahnen geschlossen und überdacht. Die Reichweite, der Komfort und die Geschwindigkeit der Skilifte nimmt dabei mit jeder Kategorie zu. Im Folgenden listen wir dir alle Arten von Skiliften auf:

Schlepplifte

  • Tellerlift: diese Art Schlepplift hat ein hohes Seil, an dem Stangen mit einem tellerförmigen Endstück hängen, welches zwischen die Beine geklemmt wird. Es gibt zwei Varianten des Tellerlifts: die kuppelbare und die fix geklemmte Variante. Als Anfänger kann vor allem bei der kuppelbaren Variante der Einstieg ein heikler Punkt sein, wenn du nicht mit einer ruckartigen Anfahrt rechnest.
  • Ankerlift: Das Prinzip dieses Schleppliftes ist ähnlich zum fix geklemmten Tellerlift, jedoch auch für die Beförderung von zwei Personen geeignet. Die T-förmigen Anker hängen auch hier an einem umlaufenden, hoch geführten Seil. Skifahrer lehnen sich mit dem Hintern an den Anker, Snowboarder klemmen ihn häufig zwischen die Beine.
  • Seillift: Dieser Schlepplift hat ein tief geführtes Seil, an dem du dich festhalten kannst. Manchmal wird das Festhalten durch Knoten oder Bügel erleichtert (Exklusiv in Neuseeland mit Klammern: der Nussknacker-Lift). Diese Art von Lift steht meist in der Nähe von Übungshängen und kurzen Ziehwegen.
  • Zauberteppich: Dies ist eigentlich kein Schlepplift, sondern ein flaches, gummiertes Förderband, auf dem du stehen kannst. Manchmal sind sie überdacht. Aber wegen der geringen Länge stehen sie fast ausschließlich an Übungshängen.

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Sesselbahnen

  • Geklemmte/fixierte Sesselbahnen (1,2,3,4,6-Sitzer): Hier sind die Sessel am Seil festgeklemmt, sodass die Geschwindigkeit konstant ist. Der Einstieg ist bei diesem Prinzip aber schwieriger als bei kuppelbaren Sesselbahnen, da die Geschwindigkeit in der Talstation höher ist als bei der kuppelbaren Variante. Förderbänder erleichtert den Einstieg in die Sesselbahnen. Optional gibt es die Lifte auch mit Sitzheizung und Haube über den Sesseln.
  • Kuppelbare Sesselbahnen (2,3,4,6,8 Personen): In der Tal- und Bergstation einer kuppelbaren Sesselbahn werden die Klemmen der Sitzbänke geöffnet, wodurch die Sitzbänke vom Kabel gelöst werden. Dies hat den Vorteil, dass du als Skifahrer leichter einsteigen kannst, da die Sitze sich beim Einsteigen nur mit geringerer Geschwindigkeit nähern. Optional gibt es auch diese Art Lifte mit Sitzheizung und Haube.

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Gondeln und Seilbahnen

  • Gondel: Die “normale” Gondel läuft über ein Seil und ist kuppelbar.
  • 2S-Gondel: Eine kuppelbare Gondel mit Zugseil, die über Rollen auf dem Tragseil läuft. Sie ist günstiger als eine 3S-Gondel und windstabiler als eine normale Gondel.
  • 3S-Gondel: Eine kuppelbare Gondel mit einem Zugseil, die durch Rollen über zwei Tragseile läuft. Die 3S-Gondel, die auch bei Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 km/h in Betrieb sein kann, kann auch schwieriges Gelände überbrücken.
  • Pendelbahn: Eine oder zwei Kabinen, die hin und her fahren (gleichzeitig). Dies sind oft große Kabinen (bis zu 200 Personen). Geeignet für die Überbrückung langer Strecken mit wenigen Stützen (tiefe Abgründe, Täler).
  • Funitel: Eine kuppelbare Gondel mit zwei parallelen Zugseilen. Sehr windstabil.
  • Funifor: Pendelbahn, bei welcher die Kabinen unabhängig voneinander sind. Das breite Gehänge sorgt für große Windstabilität.
  • Standseilbahn: Ein Zug auf Schienen, der von einem oder mehreren Seilen gezogen wird.

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Entwicklung des Skilifts

Der Skilift in seiner heutigen, standardisierten und modernen Gebrauchsform durchlief eine gewaltig schnelle Entwicklung. Mit Hilfe von Infotainment und anderen digitalen Gadgets wird die Liftfahrt der Zukunft zu einem komplett interaktiven Erlebnis. Nicht nur die Liftfahrt selbst hat sich mit jedem Entwicklungsschritt verbessert. Weil moderne Skigebiete heute mit Echtzeit-Pistenregelung arbeiten, werden auch die Liftschlangen kürzer. Der veraltete Schlepplift hat zwar auch seine kleinen Vorteile, aber im Zuge des Komfortwettlaufs wird dieser eher “anfällige” Lift zunehmend durch Sessellifte oder Gondeln ersetzt. Logisch, denn die neueren Lifte sind viel lukrativer, weil sie auch im Sommer von Wanderern und Mountainbikern genutzt werden können. Aber nicht immer gilt ´je mehr, desto besser´: Skiliftverbindungen sind nicht immer sinnvoll positioniert. Und auch horizontale Skiliftverbindungen ohne zusätzliche Pisten zu erschließen bringen wenig Mehrwert. Vielmehr geht dies auf Kosten der Umwelt, weshalb sich die örtlichen grünen Parteien und Umweltverbände zunehmend in die Baudiskussion einschalten. Was aus Sicht der Umwelt sinnvoll ist, macht allerdings einigen kleinen Skigebieten sehr zu schaffen. Durch die Bewegung der Tourismusströme weg von den kleinen Gebieten und hin zu Skigebieten mit mehr Pistenkilometer, heißt es für so manchen Betreiber nämlich Pisten verbinden und erschließen, oder bankrott gehen.

Bau von neuen Skiliften

Wenn es nach dem Skiurlauber ginge, würden am liebsten überall Super-Luxus-Gondeln auftauchen. Es gibt jedoch mehrere Faktoren, die bestimmen welche Art von Skilift gebaut werden kann. Um den immer höheren Ansprüchen des Tourismus an Komfort und Reichweite gerecht zu werden, steht der Bau nie still. Daher ist eigentlich immer irgendwo in den Alpen ein Projekt im Gange: sei es ein neuer Skilift oder eine neue Skipiste für die kommende Saison.
Wenn du dich jetzt fragst: Wie wird eigentlich so etwas großes und komplexes in alpinem Gelände gebaut? Dann lies hier alles über den Bauprozess von Skiliften!

Unfälle mit Skiliften

Skilifte sind ein Erfolgsbeispiel der modernen Transporttechnik. Der höchste mit dem Skilift erreichbare Gipfel der Alpen liegt bei 3.899 Metern, also scheint erst der Himmel die Grenze zu sein! Allerdings sind diese Skilifte nicht von allen so bedingungslos geliebt. Einige Skifahrer stellen die Sicherheit von Skiliften in Frage, wenn es sehr windig ist. Es ist in der Tat nicht das angenehmste Gefühl, wenn man so hoch über dem Boden hin und her schwingt. Trotzdem, bei Normalbetrieb kann nichts passieren. Manchmal hört man von Störungen, bei welchen Menschen in einem Skilift stecken bleiben. Aber keine Sorge, dieses Szenario wird regelmäßig vom Pistendienst trainiert, um Skifahrer im Ernstfall aus einem Skilift sicher zu bergen. Außerdem kommt es durch strenge Wartungskontrollen nur sehr selten zu schweren Unfällen. Dramatische Unfälle, wie das Seilbahnunglück von Vaujany oder die Brandkatastrophe der Gletscherbahn in Kaprun sind daher zum Glück nur Einzelfälle.

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Tipps für Skilifte

  • Einweisung in den Schlepplift: Personen, die zum ersten Mal Skifahren gehen, können vor allem beim Einstieg, aufgrund der ruckartigen Anfahrt, Schwierigkeiten mit der Nutzung von Schleppliften haben. Zum Glück gibt es hierfür Erklärvideos und Hinweisschilder, die dir helfen.
  • Öffnungszeiten der Skilifte: Wenn du dann den Dreh raushast und das ein- und aussteigen kein Problem mehr ist, willst du am liebsten den ganzen Tag auf der Piste verbringen. Dabei darfst du allerdings die Zeit nicht vergessen, schließlich willst du nicht auf der falschen Seite des Skigebiets festsitzen, wenn die Lifte schließen. Innerhalb eines Skigebietes gibt es unterschiedliche Öffnungszeiten der Lifte. Informiere dich im Vorfeld und behalte die Zeit im Blick oder stelle dir einfach einen Alarm am Handy.
  • Rückerstattung des Skipasses: Wenn die Skilifte an deinem Urlaubsort aufgrund von schlechtem Wetter nicht in Betrieb sind, ist es manchmal möglich eine Rückerstattung über die Bergbahn zu erhalten. Zudem bieten einige Bergbahnen Versicherungen für den Fall de Fälle an.
  • Endlose Warteschlangen an den Liften: Du willst in den hektischen Frühjahrsferien/Faschingsferien schnell nach oben kommen, ohne dich vorzudrängeln? Halte dich an die Einheimischen, sie kennen die besten Pisten und die Skilifte mit den kürzesten Warteschlangen. Abgesehen davon, gibt es aber natürlich noch allgemeine Tipps, um den Skiurlaub nicht in der Warteschlange, statt auf der Piste zu verbringen.

Regeln für Skilifte

Genau wie die FIS-Pistenregeln gibt es auch Regeln für die Benutzung eines Skilifts. Zu dem gibt es auch einige ungeschriebene Verhaltensregeln für eine reibungslosen Skitag. Drängle nicht in der Warteschlange oder beim Einstieg. Erschrick nicht, wenn du plötzlich aufgefordert wirst, ein Kind mit dir im LIft mitzunehmen. Auf diese Weise können Skilehrer die ganze Skiklasse sicher nach oben bringen. Achte darauf, dass stets die maximale Anzahl von Sitz-/Stehplätzen besetzt ist. Auch wenn das bedeutet, dass du neben “Fremden” sitzen musst. Das verringert die Wartzeit, eine Win-Win-Situation für alle. In jedem Fall ist vordrängeln kein angemessenes Verhalten.