Alles über Skipässe

Die Skipass-Kassa von Bad Kleinkirchheim
Die Skipass-Kassa von Bad Kleinkirchheim

Skipässe sind unvermeidbare Kosten eines Skiurlaubs, aber wie hoch sind die aktuellen Skipasspreise für dein Skigebiet? Sind diese Skipasspreise fix oder ändern sie sich während der Wintersaison? Wann kosten die Skipässe am wenigsten? Und was musst du tun, wenn du deinen Skipass verlierst? Dies sind alles Fragen, die wir dir im Folgenden beantworten werden. Der Skipass gehört zusammen mit dem Skilift und der Skipiste zu den allgemeinen Informationen, die du für deinen Skiurlaub brauchst.

Warum ist ein Skipass so teuer?

Ein Skipass ist nicht billig, aber das hat auch einen Grund. Skigebiete haben eine gute Vorstellung davon, wie viele sogenannte “Skitage” sie jedes Jahr verkaufen. So lässt sich ein realistischer Preis für den Skipass berechnen, denn die anfallenden Kosten werden aus dem Erlös des Skipasses bezahlt:

Diagramm: Kostenverteilung

Personal ist der größte Kostenpunkt. Dazu gehören u.a. Liftpersonal, Pistenbetreiber, Elektriker, Pistenraupenfahrer und Kassierer. Das können eine Menge Leute sein. In einem Gebiet wie Tignes arbeiten im Winter mehr als fünftausend Menschen. Und auch die Skilifte kosten eine Menge Geld. Nicht umsonst hat das Skigebiet mit dem günstigsten Skipass nur Schlepplifte. Diese sind in der Wartung und Anschaffung um ein Vielfaches günstiger als ein Sessellift. Ein neuer Sessellift kostet mindestens sechs Millionen Euro und eine größere Wartung kann schnell mehr als 200.000 Euro kosten.
Unser Wunsch nach Schneesicherheit ist ebenfalls mit erheblichen Kosten verbunden. Die künstliche Erzeugung von zwei Kubikmeter Schnee aus circa einem Kubikmeter Wasser kostet ungefähr 2,50 Euro. Das scheint billig zu sein, aber wenn man bedenkt, dass man für ein kleinen Pistenabschnitt 10.000 Kubikmeter Wasser benötigt, kannst du dir vorstellen, dass das schnell ziemlich teuer werden kann. Wenn auch die anderen Kosten (Tourismusbüro, Verwaltung, Gemeinkosten, etc.) gedeckt wurden, kann der Rest für Investitionen verwendet werden oder kommt in den Reservetopf für schlechte Winter.

Wie benutzt du einen Skipass?

Der Skipass, oder auch Liftkarte genannt, kann entweder online oder direkt an der Kasse der Talstation erworben werden und kostet natürlich je nach Skigebiet unterschiedlich viel. Bevor du in den Lift einsteigen kannst, musst du mit dem Skipass durch eine elektronische Zugangskontrolle. Falsche Benutzung kann schnell zu einem Stau hinter dir führen, also informier dich am besten im Vorfeld, wie du den Skipass benutzt. Ein häufiger Fehler passiert, wenn das Handy in der gleichen Tasche vor dem Skipass steckt, denn dann wird dieser nicht erkannt. Der Skipass hat die Größe einer Bankkarte. Skikleidung hat deshalb oft eine separate Tasche dafür, zum Beispiel im Ärmel. Ein-Tages-Pässe sind manchmal noch aus Papier, die Mehrtages-Karten sind aber überwiegend aus Hartplastik. Für diese Plastikkarte wird dann auch Pfand (meist zwei bis fünf Euro) verlangt. Bewahre immer den Kaufbeleg auf, denn anhand der aufgedruckten Nummer kannst du einen verlorenen Skipass ersetzen lassen. Wenn das Skigebiet mit dem Datensammler Skiline kooperiert, kannst du am Ende des Tages deinen Skipass auslesen lassen und anhand einer Grafik sehen, wie viele Pistenkilometer und Höhenmeter du gefahren bist.

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Wann sind die Skipässe günstig?

Wenn du genau wissen möchtest, wie viel ein Skipass an deinem Urlaubsort kostet, kannst du natürlich auch unsere Übersicht über die aktuellen Skipasspreise oder unseren Skigebietsvergleich nutzen. Skipässe sind nicht die gesamte Saison gleich teuer, die meisten Skigebiete haben unterschiedliche Tarife für die Vor-, Haupt- und Nachsaison. Die Vor- und Nachsaison sind die Skipasspreise meist deutlich günstiger. Die Hauptsaison, welche sich natürlich auch über die Ferienzeit erstreckt, ist der teuerste Saisonabschnitt in Bezug auf den Skipasspreis. Wie viel du sparst, wenn du in Vor- oder Nachsaison in den Skiurlaub fährst, ist abhängig von dem jeweiligen Skigebiet. Aber ein Großteil der Skigebiete verlangt für Skipässe in der Hauptsaison durchschnittlich zwischen 10 und 20 Prozent mehr. Eine Übersicht über die preisgünstigsten Skigebiete findest du hier.
Immer mehr Skigebiete setzen auf dynamische Preissysteme für den Skipasskauf. Jeder kennt den Preisunterschied zwischen Haupt- und Nebensaison, aber in Sankt Moritz ging man 2018 noch einen Schritt weiter. Hier wird der Preis des Skipasses von der Besucheranzahl und dem Zeitpunkt des Kaufs abhängig gemacht. Ein Skipass für einen Dienstagmorgen in der Nebensaison, der zwei Wochen im Voraus online gekauft wird, ist also wesentlich günstiger als der gleiche Skipass, den du an einem Samstag in der Hochsaison kaufen kannst. Dieses Prinzip kommt dir sicher auch von der Buchung eines Flugtickets bekannt vor. Mehrere Gebiete in der Schweiz sind dem Beispiel von Sankt Moritz bereits gefolgt. Zusätzlich zu Angebot und Nachfrage, arbeiten diese Systeme aber manchmal auch mit der Wettervorhersage. Je schlechter das Wetter, desto günstiger der Skipass. Es ist auch in der Zukunft zu erwarten, dass immer mehr Skigebiete in den Alpen dynamische Skipasspreise einführen.

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Was ist der größte Skipass in den Alpen?

Welcher Skipass bietet das beste Preis-Leistungsverhältnis und wie viel kostet er? Seit der Jahrtausendwende gibt es einen Trend in der Wintersportwelt. Immer mehr Skigebiete schließen sich zusammen. Sei es durch Skiliftverbindungen oder im Rahmen eines Skipassverbundes. Auf diese Weise wird versucht die Skiurlauber anzulocken, die vor allem auf mehr Pistenkilometer aus sind. Es besteht jedenfalls kein Zweifel daran, dass so deine gekaufte Tages-, Wochen- und Saisonkarte ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet. Als Beispiel für einen attraktiven Verbundspass sei hier die Snow Card Tirol genannt. Mit diesem saisonalen Skipass kannst du in einer ganzen Saison mehr als 90 Skigebiete mit rund 4.000 Pistenkilometern besuchen. Die Snow Card Tirol war lange Zeit der größte Skipass der Alpen, doch seit 2020 gibt es einen noch größeren Player: den Snowpass. Dieser Snowpass ist ein Saisonpass für ganz Europa mit mehr als 100 – vor allem aber kleineren - Skigebieten, verteilt auf 12 Länder.

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Was ist der günstigste Skipass in den Alpen?

Um günstige Skipässe zu bekommen, musst du nicht unbedingt nach Tschechien oder in die ganz kleinen Skigebiete im deutschen oder französischen Mittelgebirge fahren. Die Schnäppchen unter den Skipässen findest du in den südfranzösischen Alpen. Skigebiete wie Pelvoux, Crevoux und Saint Léger les Mélèzes sind hier die Rekordhalter und wechseln sich jedes Jahr auf dem Siegertreppchen ab, wenn es um den günstigsten Wochenpass geht. Eine Übersicht über die günstigsten Skipasspreise der Alpen findest du hier oder benutze einfach unseren Skigebietsvergleich mit dem Filter „günstiges Preisniveau“. Allerdings ist die Anzahl der Pistenkilometer bei solch günstigen Skigebieten nicht sehr hoch. Wenn du also auf der Suche nach den günstigsten Wochenpässen mit vielen Pistenkilometern bist, solltest du dir auf jedem Fall die Liste der Top 6 günstigsten Skipassverbünde durchgehen. Auf unserer Themen-Seite findest du außerdem die Skigebiete mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis. Noch günstiger kannst du an so manchen Skipass kommen, wenn du Skipauschalreisen buchst. Vor allem in Frankreich können große Reiseveranstalter wie Sunweb oder Snowtrex Skipässe teilweise 50% günstiger kaufen, als an der Kasse vor Ort. Bedingung ist, dass die Skipässe inklusive Unterkunft angeboten werden. Daher lohnt es sich, das Angebot der Skireiseveranstalter anzusehen.

Kann ein Skipass verliehen werden?

Der Verleih von Skipässen ist grundsätzlich untersagt und gilt als missbräuchliche Verwendung. Ein Skipass kann teuer sein und somit ist auch Versuchung für manche groß ihn zu verleihen. Immer wieder probieren es Skiurlauber den Skipass mit anderen Personen zu teilen, um Geld zu sparen. Da das Ausleihen eines Skipasses nicht erlaubt ist, sind Liftkarten generell personengebunden. Früher musste man ein Passfoto abgeben, das auf den Ausweis kam, damit das Liftpersonal kontrollieren konnte, ob du nicht die Liftkarte einer anderen Person benutzt. Mittlerweile ist das Ganze automatisiert und du wirst fotografiert, wenn du das erste Mal am Zugang eines etwas größeren Lifts (z.B. Gondel oder Sessellift der Talstation) stehst. So kann das Liftpersonal auf einem Monitor sehen, wer den Ausweis benutzt. Manchmal ist die Software so fortschrittlich, dass die Übereinstimmung automatisch überprüft wird wird. Wenn du erwischt wirst, wie du den Skipass eines anderen Skifahrers oder Snowboarders benutzt, wird der Pass ersatzlos von den Liftbetreibern eingezogen und unter Umständen kann ein Missbrauch des Skipasses auch zu hohen Geldstrafen führen!