Wieviel Schnee braucht ein Skigebiet für die Eröffnung?

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…Und wenn es zum Beispiel nicht schneit, aber es kalt ist, wie lange brauchen die Skigebiete dann, um ein Skigebiet rein mit Kunstschnee zu eröffnen? Früher bekamen wir immer von Einheimischen zu hören, dass es schon mindestens einen halben Meter schneien muss, weil sonst der Pistenbully den Berg nicht rauf käme. Aber ist das wirklich der Fall?

Beschaffenheit des Bodens

Die Schneemenge, die zur Eröffnung eines Skigebietes benötigt wird, hängt stark von der Bodenbeschaffenheit des Skigebietes ab. Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass eine felsige Oberfläche mit Steinen, die schon mal 50 cm hoch sein können, mehr Schnee nötig hat als eine Alpenwiese. Kühe und Schafe grasen im Sommer auf den Abhängen und nicht selten werden sogar Rasenmäher eingesetzt. In finanzstarken Skigebieten werden sogar alle Steine und Felsen gleichmäßig geschliffen, so dass der Boden flacher wird. Im Sommer sehen die Pisten dann im Vergleich zur Umgebung schon einmal recht seltsam aus.

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Ein Bereich, der in der Regel im Winter von einer dicken Schneedecke überzogen ist, wird hierbei viel weniger Aufmerksamkeit geschenkt als Bereiche, bei denen die Schneeauflage häufig dünn ist. Im französischen Puy Saint Vincent stehen zum Beispiel kleine Lärchen auf der Piste. Man geht davon aus, dass genug Schnee fällt und die jungen Bäume bedeckt. Ist der Saisonstart schneearm, kann es zu Problemen kommen.

Wie viele cm Schnee werden benötigt?

Wenn wir von einer flachen Bodenbeschaffenheit ausgehen - also ohne Steine oder Bäume - und mit gut gepflegten Gras, dann kommen gute Pistenbullyfahrer, wenn es darauf ankommt, mit 20 cm Schnee aus. Aber schon jeder Stein oder Ast kann bei so wenig Schnee ein Problem verursachen. 30 cm wird in der Regel als komfortable Grenze angesehen.

Der eine Zentimeter ist nicht wie der andere

Die Schneebeschaffenheit spielt zudem eine große Rolle. Zum Beispiel sind 20cm feinster Pulverschnee weniger netto Schneemasse, da sich zwischen den Schneeflocken mehr Luft befindet als bei 1cm feuchtem Schnee. Daher ist die Menge der Feuchtigkeit im Schnee tatsächlich viel wichtiger als die Anzahl der Zentimeter Schnee, die eine Fläche bedeckt. Zumindest wenn es nicht gerade regnet. Schneekanonen produzieren Schnee, der noch kompakter ist, so dass er für die Pistenbully’s sogar besser zu handhaben ist. Zusätzlich reagiert Kunstschnee weniger empfindlich auf Temperaturschwankungen. Viele Skigebiete versuchen eine Kunstschneeschicht zu produzieren, bevor der erste Naturschnee fällt.

Schnee ausschließlich aus Schneekanonen?

Falls Frau Holle noch nicht mitspielen will, aber es ist schön kalt? Dann müssen die Schneekanonen die Arbeit übernehmen. Finanzstarke Skigebiete wie Ischgl, Val Thorens oder echte Kunstschneespezialisten wie Alta Badia oder Kronplatz, verfügen über ein großes Netz an Schneekanonen. Diese Skigebiete können einen großen Teil der Pisten in weniger als einer Woche beschneien. In Serfaus - Fiss - Ladis spricht man sogar davon, dass man in zwei bis drei Tagen die wichtigsten Pisten mit ausreichend Schnee versehen könne.

Skigebiete mit wenig Beschneiungsanlagen haben manchmal nicht einmal genügend Schneekanonen, um die Pisten überhaupt zu bedecken. Die Schneekanonen sind dann nur eine Ergänzung und können Naturschnee nicht ersetzen.

Wir hoffen also, dass Frau Holle es auch in der kommenden Saison gut mit uns meint und es mehr als genug Schnee zum Skifahren geben wird.