Top 10 ruhige Skigebiete für die Schulferien

Ein ruhiges Skigebiet wird von manchen als der heilige Gral des Skiurlaubs angesehen. Es ist gar nicht so einfach, in den Schulferien ein Skigebiet ohne überfüllte Pisten und lange Wartezeiten am Skilift zu finden. Wer mit seinen Kindern in den Skiurlaub fährt, ist auf die Hochsaison im Winter angewiesen. Aber es gibt eine ganze Reihe von Skigebieten, in denen es nicht so voll ist, und das nicht einmal in den entlegensten Ecken der Alpen. Hier stellen wir dir 10 ruhige Skigebiete in den Schulferien vor, größtenteils beruhend auf den eigenen Erfahrungen unserer Redaktion.

Ferienwochen am verkehrsreichsten
Es ist keine Überraschung, dass die Wochen der Schulferien die verkehrsreichsten Wochen in den Alpen sind. Nicht nur, weil dies die einzigen Zeiten sind, in denen Familien mit Kindern in den Skiurlaub fahren können, sondern auch, weil so viele auf einmal unterwegs sind. Meist fallen die Ferien der Nachbarländer, wie Niederlande und Österreich teilweise oder gar komplett mit den deutschen auf die gleichen Wochen. Gerade dann lohnt sich der Blick auf die Skigebiete abseits des touristischen Fokus.

Erreichbarkeit und Gästebetten
Da so viele Schulferien zusammenfallen, würdest du am liebsten eine andere Woche wählen, aber Menschen mit Kindern haben keine andere Wahl. Außer wenn es um die Wahl des Zielortes geht, und zum Glück gibt es hier genügend Möglichkeiten. Entscheidend für den Andrang in einem Skigebiet ist die Anzahl der Pisten und (schnellen) Lifte, aber auch die Erreichbarkeit und die Anzahl der Gästebetten:

• Erreichbarkeit:
  Ein Skigebiet, das leicht mit dem Auto zu erreichen ist, ist für Tagesausflügler oder Kurzurlauber attraktiv. Beispielsweise Skigebiete, die in der Nähe der Autobahn liegen und/oder nicht weit von großen Städten entfernt sind. Ein Skidorf, das unter anderem deshalb sehr lebhaft ist, ist das österreichische Flachau. Es liegt direkt an der Tauernautobahn A10, von der oft Busladungen von Wintersportlern abfahren. In vielen österreichischen Skigebiete merkst du schnell am zusätzlichen Verkehr, wenn München und Stuttgart schulfrei haben. Dies gilt auch für sonnige Wochenenden und Feiertage. Gute Parkmöglichkeiten in der Nähe der Lifte können das noch verstärken.

• Gästebetten:
  Wenn ein Skiort viele Hotelzimmer und Ferienwohnungen hat, ist auch das Skigebiet überfüllt. Je mehr Gästebetten, desto mehr Pisten und schnelle Lifte werden benötigt, um den Ansturm zu bewältigen. In beliebten Skigebieten (wo oft viel los ist) ist das Verhältnis von modernen, leistungsstarken Liften und Besucherzahlen in Ordnung, aber das kann man nicht von allen Gebieten behaupten. Suche dir daher ein Skigebiet aus, das im Vergleich zur Anzahl der Pistenkilometer nur wenige Hotelzimmer und Ferienwohnungen hat.

Was sind relativ ruhige Skigebiete?
Jetzt wissen wir, worauf wir achten müssen, aber was sagt uns die Praxis? Basierend auf der Erfahrung unserer Redakteure, die regelmäßig mit Kindern in den Skiurlaub gefahren sind, haben wir folgende schönen Skigebiete heraus gesucht, die auch in der Hochsaison nicht so stark frequentiert sind:

1. Kappl (Österreich)

Kappl im Paznauntal hat das Glück, einen sehr großen Nachbarn zu haben: Ischgl. Die weitaus meisten Menschen im Paznauntal fahren nach Ischgl, daher ist es in Kappl selbst oft ruhig. Das Skigebiet verfügt über 40 Pistenkilometer, ist sehr kinderfreundlich und genießt zudem eine sonnige Lage. Solange Kappl nicht mit Sankt Anton verbunden ist, bist du hier gut aufgehoben. Nur morgens steht man an der Gondel ein wenig an, da es nur einen Lift hinauf auf den Berg gibt.

2. Hochkönig (Österreich)

Mitten in einer sehr beliebten österreichischen Skiregion liegt Hochkönig, aber im Gegensatz zu Saalbach-Hinterglemm, Zell am See und Flachau ist Hochkönig eine echte Ruhe-Oase. Mit 112 Pistenkilometern ist das Skigebiet im Vergleich zur Anzahl der Gästebetten recht groß. Das größte Dorf ist Maria Alm mit 6.800 Gästebetten, hier ist oft am meisten los (aber immer in akzeptablem Maße). Hinterthal, Dienten und Mühlbach sind nach erfahrungsgemäß am ruhigsten.

3. Grosseck - Speiereck (Österreich)

Grosseck - Speiereck darf unserer Meinung nach in der Liste der ruhigen österreichischen Skigebiete nicht fehlen. Mit 50 Pistenkilometern ist es ein mittelgroßes Skigebiet, das aber aufgrund seiner Lage, (knapp) jenseits des Alpenhauptkamms, viel weniger besucht wird. Die Dörfer Sankt Michael im Lungau und Mauterndorf sind klein und nicht sehr touristisch. Von hier aus kannst du auch im nahe gelegenen Fanningberg oder Katschberg Skifahren. Ersterer ist ebenfalls sehr ruhig, am Katschberg hingegen ist aufgrund des Landal Ferienparks etwas belebter. Ein Vorteil von Grosseck Speiereck ist, dass es fast an der Autobahn A10 liegt und es damit gut erreichbar ist. Du brauchst hier also nur selten Schneeketten.

4. Via Lattea (Italien/Frankreich)

Das Skigebiet Via Lattea, das größtenteils in Italien und teilweise in Frankreich liegt, ist sehr groß, aber nicht überlaufen. Die 400 Pistenkilometer zwischen Sestrière und Montgenèvre sind bei den Wintersportlern aus Turin (Torino) und ihren Nachbarn sehr beliebt, aber das Skigebiet kann den Ansturm gut bewältigen! An den Wochenenden ist meist etwas mehr los, unter der Woche ist es aber auch in den Ferien angenehm ruhig. Hinzu kommt, dass dieser Teil der Alpen ohnehin weniger touristisch ist, daher ist Via Lattea auf jeden Fall für Liebhaber ruhiger Pisten sehr interessant.

5. Serre Chevallier (Frankreich)

Den Vorteil einer (un-) günstigen Lage hat auch Serre Chevalier, denn das Skigebiet liegt ziemlich tief in den französischen Alpen, und bevor man dort ankommt, ist man eine ganze Weile unterwegs. Nicht viele Leute nehmen die etwas mühsamere Fahrt in Kauf, dennoch, oder genau deshalb lohnt es sich! Nicht weniger als 250 km schöne, meist ruhige Pisten warten dort auf dich. Darüber hinaus verfügt Serre Chevalier über eine ausgezeichnete Liftinfrastruktur. Das bedeutet, dass auch dieser limitierende Faktor bestens gelöst ist.

6. Les 7 Laux (Frankreich)

Rund um das französische Grenoble gibt es mehrere kleine Skigebiete, eines davon ist Les 7 Laux. Das Skigebiet überrascht in vielerlei Hinsicht positiv. Unterkünfte direkt an der Piste, es ist nicht überfüllt und bei 120 Pistenkilometer kommt der Spaß auf der Piste sicher auch nicht zu kurz. Noch dazu ist ein Skiurlaub in Les 7 Laux preisgünstig. Eben typisch französisch, aber in kleinem Rahmen. Auch für einen Skiurlaub mit Kindern ist das Skigebiet geeignet, denn man kann das gesamte Skigebiet auf blauen Pisten durchqueren.

7. Schnalstal / Val Senales (Italien)

Der Schnalstaler Gletscher in Südtirol (Italien) ist mit 30 Pistenkilometern nicht groß, aber sehr ruhig. Erklären lässt sich das durch die begrenzte Anzahl von Gästebetten, denn die Siedlung Kurzras (Maso Corto) kann kaum als Dorf bezeichnet werden. Recht viel mehr gibt es hier auch fast nicht. Viele Skiurlauber schrecken vor der längeren Anreise zurück, denn größtenteils musst du auf Nebenstraßen fahren. Natürlich muss man in dieser Höhe auch ein wenig Glück mit dem Wetter haben.

8. Kaunertaler Gletscher (Österreich)

Ein weiteres ruhiges Gletscherskigebiet in der Hochsaison ist der Kaunertaler Gletscher in Österreich. Diese relative Ruhe gilt eigentlich für Gletscherskigebiete im Allgemeinen; Nur wenn die normalen Skigebiete geschlossen sind, also im Herbst und im Frühjahr, kann es voll werden. Der Kaunertaler Gletscher (aber z.B. auch der Pitztaler Gletscher) haben jedoch keine große Stadt in der Nähe. Die tägliche Fahrt mit dem Auto oder dem Skibus macht so den Gletscher weniger attraktiv, dafür aber um einiges ruhiger.

9. Die Schweiz!

Die Schweiz ist natürlich kein Skigebiet, aber die Stärke des Schweizer Frankens hat einen Urlaub in der Schweiz so teuer gemacht, dass nur wenige Menschen in ihrem eigenen Land Wintersport betreiben. Selbst die Schweizer sind in andere Länder gewechselt, und das sagt alles. Ein großer Teil der Kundschaft in Vorarlberg ist mittlerweile Schweizer. Das bedeutet, dass Familienskigebiete wie Klewenalp oder Elm mit jeweils 40 Pistenkilometern während der Schulferien ruhig sind. Wenn das Geld also nur eine untergeordnete Rolle spielt, dann ist ein Schweizer Skiort sicher eine Überlegung wert.

10. Janské Lázne (Tschechische Republik)

Auch in den Tschechischen findest du einige ruhige Skigebiete, vorausgesetzt, es liegt genügend Schnee. Janské Lázne - Cerná Hora ist ein Familienfreundliches Skigebiet, das in der Regel nicht überfüllt ist. Nur wenn die anderen Skigebiete nicht genügend Schnee haben, um öffnen zu können, kann es passieren, dass alle nach Janské Lázne fahren. In den letzten Jahren haben die tschechischen Skigebiete jedoch viel in Schneekanonen investiert, so dass dieses Problem immer kleiner wird.

Weitere Tipps
Es gibt natürlich auch noch andere ruhige Skigebiete für die Schulferien. Und wie bereits erwähnt, hängt der Andrang weitgehend von der Ferienwoche, der Erreichbarkeit und der Anzahl der Gästebetten ab. Auch die Konkurrenz der umliegenden Skigebiete spielt eine Rolle. Ein größeres Skigebiet, das gleich um die Ecke liegt, lockt viele Wintersportler aus dem kleinen Gebiet weg. Vor allem, wenn es sich um ein Skigebiet mit 20 oder weniger Pistenkilometern handelt. Beispiele sind Pillersee Buchensteinwand bei Fieberbrunn (Österreich) oder Crêt-Béni/La Combe bei La Chapelle d’Abondance in Portes du Soleil (Frankreich). Weitere Inspiration bei der Suche nach einem ruhigen Skigebieten findest du auch in unserem Skigebietsvergleich unter „ruhige Skigebiete“.